"Die Lösung wäre aber alleine eine Bürgerversicherung mit gleichen Honoraren für gleiche Leistungen. Ungleiche Honorare führen zu ungleichen Behandlungen von Privat- und Kassenpatienten. Das ist ein Systemfehler."
Das Bundesgesundheitsministerium hatte am Montag bestätigt, dass man sich beim Thema Wartezeiten mit den Koalitionsfraktionen geeinigt habe, die Kassenärztlichen Vereinigungen künftig per Gesetz zu einer "angemessenen und zeitnahen Zurverfügungstellung fachärztlicher Versorgung" zu verpflichten.
Gesundheitsministerin Dreyer betonte: "Was wir brauchen, ist ein gemeinsamer Versicherungsmarkt." Das deutsche Nebeneinander von gesetzlichen und privaten Krankenkassen mit unterschiedlichen Angeboten und Handlungsweisen sei inzwischen weltweit einmalig. Es sei zum Beispiel untragbar, dass bei der Terminvergabe bei Ärzten immer wieder Privatpatienten bevorzugt würden, weil sie den Medizinern mehr Geld einbrächten.
Ohnehin sind nach Dreyers Ansicht die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums in der Praxis kaum umzusetzen. Wie könne zum Beispiel klar definiert werden, wie lange überhaupt eine "angemessene" Wartezeit für Patienten sein dürfe? "Und wer soll das wie kontrollieren?", fragte die Gesundheitsministerin.