Bislang galten 28 beziehungsweise 30 angemeldete Schüler als Grenze für eine Klassenteilung. "Durch die neue Vorgabe sind an den 976 Grundschulen landesweit insgesamt 138 erste Klassen mehr gebildet worden als dies nach der alten 28er-Regelung der Fall gewesen wäre", unterstrich Bildungsministerin Doris Ahnen heute am ersten Schultag des Schuljahres 2011/2012 in der Theodor-Heuss-Grundschule in Mainz-Hechtsheim. An dieser Grundschule werden morgen 101 Kinder in fünf Klassen eingeschult. Das ist eine Klasse mehr als nach der alten Regelung.
Doris Ahnen unterstrich: "Wir sind einen großen Schritt vorangekommen mit der Verkleinerung der Grundschulklassen und ich bin sehr froh, dass wir diese wichtige pädagogische Verbesserung in diesem Schuljahr realisieren können. Davon profitieren einerseits die Grundschulen in den Städten, die bisher in der Regel größere Klassen haben. Andererseits wird die Absenkung mit Blick auf die vielen kleinen Grundschulstandorte helfen, Schulen vor Ort zu erhalten. 'Kurze Beine, kurze Wege’ – an diesem Grundsatz wollen wir im Interesse von Kindern und Familien auch in Zukunft festhalten.“ Mit dem jetzigen Schritt sei Rheinland-Pfalz ,zusammen mit dem Stadtstaat Hamburg, das Bundesland mit der niedrigsten Klassenmesszahl für die Eingangsklassen der Grundschulen.
Die Absenkung für die ersten Grundschulklassen markiere den Beginn eines neuen, mittelfristig angelegten Stufenplans zur Verbesserung der pädagogischen Bedingungen in den Schulen, unterstrich die Bildungsministerin. Der Plan sieht vor:
• In den Grundschulen gilt ab dem Schuljahr 2012/2013 auch in der 2. Klassenstufe, ab dem Schuljahr 2013/2014 zusätzlich in der Klassenstufe 3 und ab 2014/2015 in allen vier Klassenstufen die Klassenmesszahl 24.
• Zum Schuljahr 2013/2014 soll zudem die Messzahl für die Eingangsklassen (Klassenstufe 5) der Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen (IGS) auf 28 Schüler abgesenkt werden. Ab dem Schuljahr 2014/2015 wird dies auf die Klassenstufe 6 ausgeweitet. Zum Schuljahr 2015/2016 folgt eine weitere Absenkung in den Gymnasiums- und IGS-Eingangsklassen auf 25 Schüler und 2016/2017 die Ausweitung dieser Maßnahme auf die Klassenstufe 6, so dass dann für die gesamte Orientierungsstufe aller Schularten 25 Schüler pro Klasse die Obergrenze sind (in den Realschulen plus gilt dies bereits seit dem Start zum Schuljahr 2009/2010).
• Für alle Integrierten Gesamtschulen, die ab dem kommenden Schuljahr neu an den Start gehen wollen und die eine Vierzügigkeit erreichen müssen, gilt die Zahl von 25 Schülern pro Eingangsklasse als Obergrenze ab sofort.
• Im Stufenplan ist auch eine Verbesserung der pädagogischen Rahmenbedingungen für die Berufsfachschule vorgesehen.
"Für diesen Stufenplan setzt die Landesregierung einen erheblichen Teil der so genannten demographischen Rendite ein, die durch den Rückgang der Schülerzahlen bis 2016 entsteht. Insgesamt werden für die Umsetzung rund 1.000 Lehrerstellen benötigt und zur Verfügung gestellt“, hielt die Bildungsministerin fest.
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