| 100. Geburtstag

K.O. Götz ist ein Jahrhundertmaler

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat dem Maler, Dichter und Wissenschaftler Karl Otto Götz im Rahmen einer Feierstunde im Arp Museum Bahnhof Rolandseck zu seinem 100. Geburtstag gratuliert.
Von links: Rissa und Karl Otto Götz, Direktor des Arp Museums Dr. Oliver Kornhoff, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Staatssekretär Walter Schumacher; Foto: Martin Gausmann
Von links: Rissa und Karl Otto Götz, Direktor des Arp Museums Dr. Oliver Kornhoff, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Staatssekretär Walter Schumacher; Foto: Martin Gausmann

„K.O. Götz ist ein Jahrhundertmaler. Seit über acht Jahrzehnten ist er angetrieben von unerschöpflicher Neugier und Experimentierfreude. Er hat Zeichen gesetzt und Orientierung geboten. Sein Lebenswerk ist im wahren Wortsinn wegweisend“, so Dreyer.

Auf Einladung der Ministerpräsidentin kamen Kunstschaffende, Politiker und Weggefährten des Künstlers im Arp Museum Bahnhof Rolandseck zusammen, um Götz beeindruckende Lebensleistung zu würdigen. „Als einer der bedeutendsten bildendenden Künstler in Deutschland hat sich K.O. Götz bis heute seine Schaffenskraft bewahrt. Trotz einer erheblichen Einschränkung seiner Sehfähigkeit arbeitet er auch noch im hohen Alter kontinuierlich an neuen Werken. Es scheint, als wäre mit dem Alter sein Verstand noch schärfer und sein Humor noch bestechender geworden“, sagte die Ministerpräsidentin.

Für Rheinland-Pfalz sei es ein großes Glück, dass K.O. Götz gemeinsam mit seiner Frau Karin, die als Künstlerin unter dem Namen Rissa bekannt ist, den Westerwald vor fast vier Jahrzehnten zu seiner Wahlheimat gemacht hat, betonte die Ministerpräsidentin. Beide würden die Kunst- und Kulturlandschaft des Landes seither auf eine einzigartige Weise bereichern. „Dieses Leben für und mit der Bildenden Kunst wird auch in der gemeinsamen Stiftung spürbar, die K.O. Götz und seine Frau Rissa 1997 gegründet haben. Diese Stiftung und das Wirken des Künstlerpaars sind ein Geschenk für die Kunstszene in unserem Land“, so Dreyer.

Karl Otto Götz wurde am 22. Februar 1914 in Aachen geboren. Bereits 1936 veröffentlichte er erste abstrakte Arbeiten und experimentierte mit Film und Fotografie. Unter den Nationalsozialisten hatte er Ausstellungsverbot, malte aber dennoch heimlich weiter. Nach den Kriegswirren stand K.O. Götz für einen radikalen Neuanfang in der Kunst. Als einziger deutscher Künstler war er 1949 bis 1951 Mitglied der in Paris gegründeten, kunsthistorisch bedeutenden Künstlergruppe „COBRA“ und nahm an deren Ausstellungen in Amsterdam, Brüssel und Lüttich teil. Mit anderen Künstlern bildete er 1952 die Quadriga, die als Keimzelle des deutschen "Informel" gilt. Auch als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf nahm K.O. Götz von 1959 bis 1979 maßgeblichen Einfluss auf die Gegenwartskunst. Seit 1975 leben und arbeiten K.O. Götz und seine Frau Rissa in Niederbreitbach im Westerwald.

Für sein vielseitiges Engagement wurde K.O. Götz im Jahr 2007 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Im Jahr 2009 folgte für K.O. Götz und seine Frau Rissa die Würdigung mit dem Landesverdienstorden.

Teilen

Zurück