"Es hat mich stets beeindruckt, mit welch unbändiger Kraft und sprachlicher Präzision sie Ungerechtigkeiten der Vergangenheit und Gegenwart offenlegt", würdigte Beck das literarische Werk Jelineks, die 2004 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde.
Elfriede Jelinek sei schon allein wegen ihrer außerordentlichen Produktivität eine Ausnahmeerscheinung im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Hervorstechendes Merkmal ihres künstlerischen Schaffens sei, so Beck, vor allem der Mut zur Beschäftigung mit schwierigen, oft unbequemen Thematiken. Zuletzt setzte sich Jelinek in Theaterstücken wie "Die Kontrakte des Kaufmanns" (2009) oder "Winterreise" (2011) kritisch mit der Wirtschaftskrise, ihren Ursprüngen und den Folgen auseinander. "Elfriede Jelinek bietet immer wieder Denkanstöße und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur öffentlichen Diskussion", so Kurt Beck.
Der Ministerpräsident erinnerte auch daran, dass Elfriede Jelinek für ihr dramatisches Gesamtwerk bereits im Jahr 2003 mit dem Else Lasker-Schüler-Dramatikerpreis des Pfalztheaters Kaiserslautern ausgezeichnet wurde, woran man sich in Rheinland-Pfalz gerne erinnere.
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Elfriede Jelinek wird 65
Kraft und sprachliche Präzision
Elfriede Jelinek polarisiert, sie will polarisieren und setzt damit immer wieder Impulse von gesellschaftspolitischer Relevanz. In einem Brief gratulierte Ministerpräsident Kurt Beck der Schriftstellerin, die am 20. Oktober 1946 im österreichischen Mürzzuschlag geboren wurde, zu ihrem 65. Geburtstag.
