Dreyer konnte unter den geladenen Gästen zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen des öffentlichen Lebens, aus Politik, Gesellschaft, Kirche und Kultur begrüßen. Unter ihnen waren der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, Karl Kardinal Lehmann, der Ministerpräsident von Oppeln, Josef Sebesta, Landtagspräsident Joachim Mertes und der ehemalige Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel.
Der Landtag ohne Ministerpräsident Kurt Beck sei nur sehr schwer vorstellbar. Seit dem 18. Mai 1979 gehöre Beck ihm an; kurz nach der Wahl von Margret Thatcher als Premierministerin von Großbritannien und kurz vor der Wahl von Karl Carstens zum Bundespräsidenten. In dieser Zeit habe sich Kurt Beck eine große Wertschätzung bei den Menschen erworben. Dass zeige sich auch in der viermaligen Bestätigung durch die Wählerinnen und Wähler. Malu Dreyer: „Eine größere Wertschätzung ist für einen Politiker nicht vorstellbar.“
Die neu gewählte Ministerpräsidentin wies auch darauf hin, dass Kurt Beck sich im Amt nicht geschont habe. „Dein Amt war für Dich nicht nur Beruf sondern im wahrsten Sinne des Wortes Berufung.“
Sie habe ihren gemeinsamen politischen Weg mit Kurt Beck erst nach der Landtagswahl begonnen; dennoch verdiene diese Zusammenarbeit aus Sicht des grünen Koalitionspartners eine besondere Würdigung, sagte Eveline Lemke, Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin. „Du warst uns stets ein vertrauensvoller und verlässlicher Partner.“ Lemke bescheinigte dem neuen „MP a.D.“ „Gradlinigkeit, Freundschaft und Verlässlichkeit“.
Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, sagte in seiner Festrede, für Kurt Becks Handeln sei der berühmte Satz von J. F. Kennedy bei seiner Amtseinführung 1961 "frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern frage Dich, was Du für Dein Land tun kannst", Programm gewesen. Schulz: „Wenn es jemanden gibt, der sein Leben unter dieses Prinzip gestellt hat, dann bist Du es Kurt. Im Namen von vielen Menschen, die heute hier nicht sprechen können, möchte ich Dir danken, für das, was Du und Deine Familie unter großen persönlichen Opfern für Dein Land geleistet hast.“
An Kurt Beck sei nichts abgehobenes, nichts aufgesetztes, nichts taktisches, sondern da seien Überzeugungen, Gradlinigkeit und Authentizität. „Das sind seltene Eigenschaften bei einem Spitzenpolitiker in einer überdrehten Medienwelt, die nach Skandalen, Schlagzeilen und Tickermeldungen giert, im Stunden-, nein, im Minuten-Takt. Kurt Beck aber ruht in sich und er hat es immer wieder abgelehnt, sich zu verbiegen, um zu gefallen. Damit ist er aus meiner Sicht stilprägend gewesen und er ist ein ermunterndes Gegenmodell zu all jenen Politikern, die meinen, dass die Performance - also die äußere Form - wichtiger ist, als der Inhalt“, sagte Martin Schulz.
Mit bewegenden Worten dankte der scheidende Ministerpräsident Kurt Beck seinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen aus dem Landtag und den verschiedenen Landesregierungen. Unter anderem erinnerte er an den verstorbenen früheren Justizminister Peter Caesar. Eindringlich appellierte Kurt Beck, auch weiterhin an einem gemeinsamen Europa zu arbeiten. Die Partnerschaften des Landes Rheinland-Pfalz seien geeignet, die „Fundamente des Dorfes Europa“ zu festigen.
Ministerpräsident a. D. Kurt Beck dankte auch der rheinland-pfälzischen Unternehmerschaft und den Gewerkschaften für ihre ständige Dialogbereitschaft. „Wir haben gemeinsam die Kraft aufgebracht und in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Lösungen gesucht und gefunden.“
Mit einer feierlichen Serenade verabschiedete die Bundeswehr den scheidenden Ministerpräsidenten Kurt Beck.
Die vollständige Rede von Martin Schulz können Sie <media 103556 _blank - "TEXT, Rede Martin Schulz, Rede_Martin_Schulz.pdf, 49 KB">hier</media> nachlesen.
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Zum Video "Amtwechsel in der Mainzer Staatskanzlei am 16. Januar 2013" gelangen Sie hier: <link http: www.youtube.com _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.youtube.com/watch?v=GksJkSkS4gA