Notwendig sei eine gesetzliche Regelung, dass spätestens 2022 keine Kernenergie mehr produziert werden dürfe und bis 2020 mindestens 40 Prozent der Strommenge aus erneuerbaren Energiequellen kommen müssten.
Es sei wichtig, nicht allein auf Windanlagen vor den Küsten zu setzen, sondern Anbietern von Ökostrom "eine Chance am Markt" zu verschaffen, sagte Beck. Eine "flächendeckende Energieerzeugung" in Deutschland dürfe in Zukunft nicht "von einigen wenigen Großanbietern" abhängen.
Rheinland-Pfalz will beim Atomausstieg im Konzert der SPD- und grün regierten Länder den Takt angeben. "Wir haben im Kabinett beschlossen, dass Rheinland-Pfalz hier die Speerspitze bildet", sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke am Freitag in Mainz. "Hier gibt es kein AKW im Betrieb und wir haben die 100-prozentige Energiewende bis 2030 beschlossen."
Lemke kritisierte, dass nun doch die Übertragung von Reststrommengen aller stillgelegten Meiler auf die neun noch laufenden Atomkraftwerke möglich sein soll. Dies könnte zu einer Ballung der AKW-Abschaltungen 2021 und 2022 führen. Die Wirtschaftsministerin forderte dagegen, die AKW wie früher von Rot-Grün im Bund geplant schrittweise vom Netz zu nehmen, was den Umstieg in die Nutzung der erneuerbaren Energien erleichtern würde. "Was wir brauchen, ist ein genau festgelegter und nicht mehr rückholbarer Ausstieg aus der Atomkraft", sagte sie.
Zudem verlangten die Länder eine stufenweise Abschaltung der verbleibenden neun AKW statt eine Ballung der Abschaltung 2021/2022. Das sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff nach Beratungen der Ministerpräsidenten.
Statt Kaltreserve in Form eines AKW setzten die Länder auf eine Kaltreserve aus Gas- und Kohlekraftwerken, betonte Sachsen-Anhalts Regierungschef. Eine solche Reserve ist notwendig, um Stromengpässe etwa im Winter abzufangen.
Die Länder sprachen sich zudem dafür aus, das Gesetzgebungsverfahren in Bundestag und Bundesrat parallel einzuleiten. Die Bundesregierung suche einen Konsens mit den Ländern, auch wenn viele Gesetze nicht zustimmungspflichtig seien.
Beck betonte, die Energiekonzerne hätten Rückstellungen von 20 Milliarden Euro für den Rückbau der AKW. Beim Thema Endlager forderten die Länder eine rasche Lösung des Problems.