Mit innovativen Assistenzsystemen sollen ältere Menschen in ihrem häuslichen Bereich unterstützt werden.
"Hilfebedürftigkeit oder körperliche Beeinträchtigungen zum Beispiel nach einem Schlaganfall sind die häufigsten Gründe, warum ältere Menschen nicht zu Hause in ihrer eigenen Wohnung bleiben können. Vor allem, wenn keine Angehörigen in der Nähe sind, sind sie häufig gezwungen, ihre Selbständigkeit aufzugeben und in ein Heim zu ziehen", so die Ministerin. Die Landesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, es Menschen zu ermöglichen, so lange es geht im eigenen Zuhause zu leben.
Das aus Landesmitteln geförderte Projekt unterstütze dieses Ziel. Das Gesundheitsministerium erprobe es im Rahmen des "Kooperationsnetzwerkes ambulante Pflege“ als Landesleitprojekt der "Initiative Gesundheitswirtschaft Rheinland-Pfalz“ gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung e.V. in Kaiserslautern (IESE und ITWM) und dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung in Vallendar (dip).
"Ich bin stolz darauf, dass wir wichtige Partner für dieses Vorhaben gewinnen konnten. Das Projekt ist einzigartig, da neueste Technik zum Wohle der Menschen zum Einsatz kommt und zugleich Pflegewissenschaft und Pflegepraxis gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten Lösungen erarbeiten“, so Malu Dreyer. Das Projekt bezieht unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen ambulanten Pflegestrukturen Pflegepersonal, Ärzte und Familienmitglieder ein und sieht die Zusammenarbeit mit Pflegestützpunkten vor.
Eine wichtige Komponente des Kooperationsnetzwerkes ist ein Assistenzsystem, das im häuslichen Umfeld des älteren beziehungsweise behinderten Menschen Aktivitäten des täglichen Lebens erkennt und unverzüglich auf Veränderungen reagiert. Gewohnte Aktivitäten, wie beispielsweise das persönliches Schlafverhalten oder das tägliche Zubereiten von Mahlzeiten, werden automatisch erfasst. Intelligente Unterstützungssysteme registrieren Veränderungen und sind in der Lage umgehend Hilfe zu veranlassen. Denkbar wäre beispielsweise das automatisierte Absetzen einer Nachricht an eine Vertrauensperson, sobald das Assistenzsystem eine bedrohliche Situation (Sturz oder Hilflosigkeit) im häuslichen Umfeld festgestellt hat. So kann im Notfall zeitnah Hilfe angeboten werden. Wichtig ist dabei die Einbindung regionaler Sozial- und Pflegedienste, die eine zentrale Schnittstelle zu den Menschen sind.