Umweltministerin Margit Conrad nahm heute die erste von zwei Fluglärm-Messstationen des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz-Weisenau in Betrieb. Dort werden sowohl Starts als auch Landungen erfasst. Auch in Nackenheim wird in Kürze Fluglärm gemessen. Ziel ist es, Vergleichsdaten zu erhalten für den Zeitraum vor und nach der im Oktober vorgesehenen Öffnung der Nordwestlandebahn des Frankfurter Flughafens. Die Standortentscheidung für die Messstellen erfolgte im Einvernehmen mit den Bürgerinitiativen und Kommunen.
"Wir werden die Messberichte veröffentlichen und auch die Messreihen den Bürgerinitiativen und offiziellen Stellen zur Verfügung stellen", so Conrad. Bei der Messung sei wichtig, dass der Fluglärm sicher von anderen Lärmereignissen unterschieden werden kann, um die Ergebnisse auch vor Gericht verwenden zu können.
Initiativen des Landes
Rheinland-Pfalz hat im Bundesrat mehrfach Anträge gestellt für mehr Lärmschutz. Insbesondere hat sich das Land gegen die Absicht im Koalitionsvertrag der Bundesregierung gewandt, die Bestimmungen über die Nachtruhe einzuschränken und wirtschaftlichen Erwägungen Vorrang einzuräumen.
Die Landesregierung bringt am 18. März im Bundesrat einen Gesetzesantrag zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes ein. Ziel ist, dass bei der Festlegung von Flugrouten nach dem Aspekt der Sicherheit nächtlicher Lärmschutz Vorrang vor wirtschaftlichen und kapazitären Erwägungen hat.
Anfang des Monats hatte ein Fluglärm-Kongress der Landesregierung stattgefunden. Das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium hatte dort mit einem eigenen Gutachten neue Vorschläge für Flugrouten in Frankfurt in das Verfahren eingebracht und den Vorschlag unterbreitet, die Änderung der Flugrouten zunächst auszusetzen.