„Bei der Bewältigung der enormen Herausforderungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen ziehen alle Bereiche der Landesverwaltung an einem Strang. Das zeigt die große Bereitschaft der Beschäftigten aus den verschiedensten Arbeitsbereichen, sich in der Aufnahme der Asylsuchenden zu engagieren. Die hohe Zahl der Rückmeldungen ist ein starkes Signal der Solidarität für Menschen in Not. Das macht mich stolz“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Auf einen Aufruf der Staatskanzlei hin hatten sich aus der gesamten Landesverwaltung rund 270 Beschäftige zurückgemeldet, die sich für unterschiedliche Abordnungszeiträume bis zum Jahresende zur Verfügung stellen. Damit ist das Land das erste bundesweit, das in der Lage ist, auch dem Bund konkrete personelle Unterstützung zu leisten.
Die Ministerpräsidentin erhoffe sich von der Unterstützung eine spürbare Entlastung derjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl in den Erstaufnahmeeinrichtungen als auch in der Landesregierung und nachgeordneten Behörden, die derzeit mit großem Engagement täglich an ihre Leistungsgrenzen gingen. „Ich danke allen Beteiligten und denjenigen, die sich jetzt freiwillig gemeldet haben, ganz herzlich und auch allen Kolleginnen und Kollegen, die bereit sind, über einige Wochen anfallende Mehrarbeit aufzufangen“, so Malu Dreyer. Die Freiwilligen sollen nun in Bereichen eingesetzt werden, die mit der Aufnahme von Flüchtlingen befasst sind sowie zum Teil in den Außenstellen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Bingen und Trier sowie der Clearingstelle in Trier. Mehr als 50 Landesbedienstete haben sich für eine sofortige Abordnung gemeldet. Sie beginnen in den nächsten Tagen ihre Arbeit in den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (AfA) in Ingelheim und Trier und werden dort ihren Qualifikationen entsprechend nach und nach eingesetzt.
Der Bund habe das Angebot zur Unterstützung bereits dankend aufgegriffen. „Um die hohen Flüchtlingszahlen auch weiterhin gut zu bewältigen, brauchen wir jetzt vor allem schnellere Asylverfahren. Der Bund ist jetzt am Zug, das Personal des BAMF dauerhaft deutlich aufzustocken, damit das BAMF laufende Verfahren zügig bearbeitet und entscheidet und außerdem der Berg der bundesweit 250.000 noch nicht erledigten Anträge abgearbeitet werden kann“, betonte Integrationsstaatssekretärin Margit Gottstein.
Gesucht wurde Personal für die Bereiche Ausländerrecht, allgemeine Verwaltung, Registrierung der ankommenden Flüchtlinge sowie Sekretariats- und Hausmeistertätigkeiten. Auch wenn nicht alle zum Einsatz kommen dürften, so werden nun – je nach Qualifikation – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus diesem Pool ausgewählt und abgeordnet: Schon in den vergangenen Tagen konnten fünf Beschäftigte in der AfA Trier zusätzlich eingesetzt werden zur Entlastung bei der Aufnahme, Registrierung und Erstausstattung der Flüchtlinge.