Mit dem Masterplan „Zukunft der Arbeit“ will die Landesregierung zusammen mit den Partnern am Ovalen Tisch der Ministerpräsidentin bis Ende des Jahres ein Strategiepapier vorlegen, um die Digitalisierung der Arbeitswelt in Rheinland-Pfalz gerecht zu gestalten. Mitbestimmung stehe auch im digitalen Zeitalter für demokratische Teilhabe und sei ein wichtiges Mittel für einen fairen Interessenausgleich, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer und DGB-Landeschef Dietmar Muscheid.
Im Wettbewerb um gute Nachwuchskräfte habe sich das Land auch für die Zukunft als attraktiver Arbeitgeber positioniert, sagte die Ministerpräsidentin. Die Tarifergebnisse der nächsten beiden Tarifrunden würden auch auf die Beamtinnen und Beamten übertragen. Zudem hebe die Landesregierung die Beamtenbesoldung zusätzlich um jeweils zwei Prozent an. Im Schulbereich habe das Land die Beschäftigung der Vertretungslehrkräfte deutlich verbessert. Vom kommenden Schuljahr an würden die Ferien immer dann durchbezahlt, wenn der Vertrag am 1. März bestand und bis zum Ende eines Schuljahres befristet werden sollte. „Wir begrüßen die geplante Anhebung der Besoldung und sehen darin eine Steigerung der Attraktivität des Landes als Arbeitgeber. Wir wollen gemeinsam weitere Maßnahmen und eine abgestimmte Fachkräftestrategie erarbeiten, um in der Konkurrenz um die besten Arbeitskräfte mit der freien Wirtschaft, den umliegenden Bundesländern und den Bundesbehörden bestehen zu können“, merkte der DGB-Landesvorsitzende Dietmar Muscheid an.
Auch Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing betonte die Bedeutung der Fachkräftesicherung für Rheinland-Pfalz. „Die Grundlage unseres Wohlstands ist eine starke Wirtschaft und die braucht qualifizierte Fachkräfte“, so Wissing. Er wies in diesem Zusammenhang auf den „Branchendialog Handwerk“ hin, den das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit DGB und Handwerkskammern verabredet habe. „Die Stärkung der dualen Ausbildung und die Förderung der beruflichen Bildung sind enorm wichtige Bausteine, um auch in Zukunft ausreichend Fachkräfte in Rheinland-Pfalz zu haben. Die Unternehmen in Rheinland-Pfalz sind überdurchschnittlich engagiert und bieten viele interessante Ausbildungsplätze an. Wir unterstützen die Unternehmen dabei, für eine Ausbildung zu werben und den jungen Menschen in den Schulen die facettenreichen Möglichkeiten einer dualen Ausbildung zu vermitteln“, sagte Wissing und fügte hinzu: „Mit dem Meisterbonus hat die Landesregierung zudem ein Instrument geschaffen, das einen Anreiz zur Weiterqualifizierung bietet. Es ist uns ein Anliegen, die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung hervorzuheben.“
Die Landesregierung habe sich in den vergangenen Jahren durch kontinuierliche Verbesserungen ein bemerkenswertes Niveau erarbeitet, wenn es um eine bessere Vereinbarkeit von beruflicher Tätigkeit mit den Erziehungs- und anderen Familienaufgaben geht, erläuterte Familienministerin Anne Spiegel. „Mit sehr flexiblen Arbeitszeiten, vielfältigen Arbeitszeitmodellen oder der Berücksichtigung von Familienzeiten beim Vereinbaren von Terminen und Dienstreisen hat das Land viel für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie getan“, betonte die Familienministerin. „Die Kernzeiten wurden gelockert und die Telearbeit ausgebaut. Dadurch erfüllen wir unsere Selbstverpflichtung ‚Rheinland-Pfalz – ein familienfreundlicher Arbeitgeber. Das ist wichtig für unsere Mitarbeitenden und macht das Land als Arbeitgeber noch attraktiver.“
Sorgen bereitet Politikern und Gewerkschaftsvertretern die zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehren und Rettungsdiensten sowie allen anderen Beschäftigten, deren Aufgaben mit dem Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern verbunden sind. Die Angriffe umfassten nicht nur Beleidigungen, sondern auch körperliche Attacken. „Die zunehmende Verrohung der Gesellschaft darf nicht dazu führen, dass einzelne Berufe an Attraktivität verlieren oder deren Angehörige zur Zielscheibe persönlicher Frustration werden“, warnte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Insbesondere die Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, anderen zu helfen, verdienen unseren ausdrücklichen Respekt und Rückhalt.“
Um die Angriffe auf Einsatzkräfte einzudämmen, wurden in Rheinland-Pfalz bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Hierzu zählen die landesweite Einführung der Bodycam, die bevorstehende landesweite Ausrüstung der Polizei mit sogenannten „Distanz-Elektro-Impulsgeräten“ als erstes Bundesland überhaupt, die Aktion „Helfende Hände schlägt man nicht“ und spezielle Fortbildungen für Einsatzkräfte.