In 28 Fällen seien Proben gefunden worden, die tatsächlich zur Gesundheitsgefährdung geführt hätten. Dazu gehörten ein Eis am Stiel, in dem ein Metalldraht steckte, mit Listerien-Bakterien belasteter Ricotta-Käse aus Italien oder bakterielle Kontaminationen in Tätowierfarbe. Der Jahresbericht belege, dass das LUA seinem Ruf als Verbraucherschutzbehörde gerecht werde, sagte Conrad.
Nach Angaben von LUA-Präsident Stefan Bent wurden im vergangenen Jahr insgesamt 20 884 Proben bei Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, Arzneimitteln und Kosmetika genommen. Bei etwa 20 Prozent davon gab es einen konkreten Anlass. Wichtige Themen waren Uran im Trinkwasser und Dioxine in Schweinefleisch, aber auch Reinigungslauge in Mineralwasser, Insekten in einer Pizza oder auch krebserregendes Ethylcarbamat in Spirituosen. Ministerin Conrad forderte verbindliche Uran-Grenzewerte für Trink- und Mineralwasser sowie eine bessere Nährwertkennzeichnung für Dickmacher in Lebensmitteln mit der sogenannten Ampel.
Ein großes Problem seien zudem fehlende oder mangelhafte Kennzeichnungen von Lebensmitteln sowie mangelnde Hygiene in den Betrieben. "Globalisierte Märkte bedeuten, dass wir immer wieder mit Produkten zu tun haben, die bei uns gar nicht zugelassen wären", sagte die Ministerin. Mittlerweile würden bei 8 von 22 Leinsamen-Proben Genverunreinigungen festgestellt. Nun müsse untersucht werden, wie der verunreinigte Samen so flächendeckend in die Läden kommen konnte. Die Eigenkontrolle der Produzenten funktioniere offenbar nicht, kritisierte Conrad.
Das LUA nahm außerdem 258 074 Proben von Nutztieren, Haustieren, Wild- und Zootieren. Dabei wurden wieder die Enzootische Rinderleukose sowie zwei Fischkrankheiten entdeckt, die aber für Menschen als unbedenklich gelten, wie Bent sagte.
Die Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit seien erfolgreich verlaufen, hieß es weiter. Mehr als 350 000 Rinder sowie über 135 000 Schafe und Ziegen wurden gegen den Erreger geimpft, wodurch die Krankheit deutlich zurückgegangen sei. So wurden 2008 nur noch 460 infizierte Tiere festgestellt, 2007 waren es noch 2635 Tiere gewesen. Zudem sei es gelungen, die Tollwut bei Füchsen wieder auszurotten, sagte Bent. Im April 2008 waren zuletzt Impfköder für Füchse ausgelegt worden, der Erreger konnte 2008 bei 1100 Proben bei Wild- und Haustieren nicht mehr nachgewiesen werden.
In die Diagnostik der LUA sei im vergangenen Jahr «massiv investiert» worden, sagte Bent. So hatte das Land drei Millionen Euro in ein neues Labor für molekularbiologische Verfahren investiert, das im März 2008 eingeweiht wurde. Das LUA hat rund 540 Mitarbeiter an den Standorten Koblenz, Landau, Mainz, Speyer und Trier.
Landesuntersuchungsamt beanstandet 2008 jede siebte Probe - Conrad: Lebensmittel sind sicher
Das rheinland-pfälzische Landesuntersuchungsamt (LUA) hat im vergangenen Jahr jede siebte Probe von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen beanstandet. Dennoch besteht kein Grund zur Besorgnis, sagte Umweltministerin Margit Conrad bei der Vorstellung des LUA-Jahresberichts in Mainz. "Die Lebensmittel sind grundsätzlich sicher", betonte die Ministerin.
