Der 27. Januar ist bundesweiter Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus.
Zeitzeuge Monsignore Klaus Mayer berichtete, wie jüdische Familien von den Helfern des Terrorregimes abgeholt und in die Konzentrationslager gebracht wurden. Das Gedenken an den Holocoaust müsse weitergehen, dies sei man den nachfolgenden Generationen schuldig, sagte der Sohn einer katholischen Mutter und eines jüdischen Vaters. "Gedenken verlangt Erinnerung." Mayer, der während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft selbst bedroht war, dankte dem Landtag für die jährlichen Gedenksitzungen am 27. Januar. Dies sei ein wichtiges Signal an die Bürger, sagte der ehemalige Pfarrer. Er hatte einst den jüdischen Künstler Marc Chagall dazu gebracht, die Fenster der Kirche St. Stephan in Mainz zu gestalten. Diese stellen ein Symbol für die Verständigung der Religionen dar.
Ministerpräsident Kurt Beck würdigte die Chagall-Fenster als "Gedenkstätte ganz besonderer Art". Er forderte ebenfalls dazu auf, Erinnerung lebendig zu halten und Zivilcourage zu zeigen. Es sei wichtig, Gedenken zu richtigem Denken zu machen.
Landtag gedenkt Opfern des Nationalsozialismus
In einer Sondersitzung hat der rheinland-pfälzische Landtag am Mittwoch an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Zu Beginn der Sitzung rief Landtagspräsident Joachim Mertes dazu auf, die Geschichte der Opfer nicht zu vergessen. "Es ist richtig, dass man Gedenktage hinterfragt, um sich ihres Sinnes gegenwärtig zu sein", sagte Ministerpräsident Kurt Beck. "Das Gedenken muss zum Denken gemacht werden", damit man "die richtigen Schlussfolgerungen ziehen" könne.
