| Deutscher Bauerntag in Koblenz

Landwirtschaft und Weinbau sichern

Auf dem Deutschen Bauerntag 2011 in Koblenz spricht sich Ministerpräsident Kurt Beck für eine nachhaltige Sicherung der deutschen Landwirtschaft aus.
Merkel und Beck beim Deutschen Bauerntag; Bild: Piel
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Kurt Beck beim Deutschen Bauerntag.
Merkel und Beck beim deutschen Bauerntag; Bild: Piel

"Landwirtschaft und Weinbau sind nicht nur wichtig für den Erhalt unserer Kulturlandschaften. Sie schaffen mit ihren regionalen Strukturen in der Nahrungsmittelerzeugung und Versorgung der Menschen auch ein hohes Maß an Lebensmittelsicherheit und regionaler Identität", so Beck, der die Mitglieder des Bauerntages in der Bundesgartenschau-Stadt 2011 begrüßt

Beck verweist darauf, dass Landwirte und Winzer neben den witterungsbedingten Ernteausfällen zunehmend auch andere Risiken wie zuletzt den EHEC-Erreger zu tragen hätten. "Rheinland-Pfalz hat ein Hilfspaket für die Landwirtschaft auf den Weg gebracht, mit dem wir Liquiditätshilfedarlehen der Landwirtschaftlichen Rentenbank mit Landesmitteln um einen Prozentpunkt verbilligen. So hoffen wir, über die schlimmsten Phasen der Einkommensrückgänge hinweg helfen zu können. Wir wünschen uns von der Bundesregierung ein ähnlich entschiedenes Handeln durch ein Hilfsprogramm des Bundes. Die von der Europäischen Union bereitgestellten Mittel reichen bei weitem nicht aus, um die Schäden auch nur zur Hälfte auszugleichen."

Beck fordert dazu auf, für den Anbau von Energiepflanzen die gleichen strengen Regeln für Nachhaltigkeit und Naturverträglichkeit anzuwenden wie für den Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln. Dabei müsse die Nahrungsmittelproduktion Vorrang haben vor dem Energiepflanzenanbau, sagt der Ministerpräsident unter Verweis auf das Schwerpunktthema "Welternährung“ des diesjährigen Deutschen Bauerntages. "Angesichts der zunehmenden Weltbevölkerung ist die Sicherung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung eine der zentralen Zukunftsfragen der Menschheit", so Beck.

Der Anbau von Energiepflanzen ist auch Thema im Diskussionsforum "Energiewende und Flächenschutz“, in dem Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken mitwirkt. "Unsere Landwirtschaft soll sich intensiv an der Energiewende beteiligen“, fordert sie. So könnten etwa Solaranlagen auf Dächern, Freiflächen und ertragsschwachen Böden zusätzliche Einkommensquellen für Landwirte sein. "Bei der Novellierung des EEG setzen wir uns für eine Verbesserung für bäuerliche Betriebe bei Biogasanlagen sowie für die Wiedereinführung der Förderung für Solarfreiflächen auf ertragsschwachen Flächen ein“, sagt Höfken. Sie spricht sich gegen Großanlagen aus, deren Folge Monokulturen aus Mais seien. Im Jahr 2010 wurde in Rheinland-Pfalz auf 13.380 Hektar Ackerfläche Biomasse zur energetischen Nutzung angebaut. Dies entspricht 3,3 Prozent der Agrarfläche. "Wir werden künftig darauf achten, dass Grünland mit seiner hohen Bedeutung für die Vielfalt des Lebens und für die Erholung der Menschen erhalten bleibt.“

Das Land tritt ebenfalls für eine bundesweit einheitliche Betriebsprämie pro Hektar nach 2013 ein. "Bei der Investitionsförderung haben der ökologische Landbau und die tiergerechte Haltung für uns einen besonderen Stellenwert. Als Bestandteil einer regionalen Qualitätsentwicklung sichern sie durch die Verknüpfung mit touristischen Angeboten eine innovative und moderne Landwirtschaft“, so der Ministerpräsident. Beck verwies auf das noch für dieses Jahr geplante Antragsverfahren des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung, Weinbau und Forsten zur Förderung von Neueinsteigern in den ökologischen Landbau.

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