"Die Gräber der Deportierten in Gurs erinnern an die Vergangenheit und konfrontieren sie mit den Folgen von Gewaltherrschaft und Krieg. Sie sind damit zugleich eindrucksvolle Mahnmale für Demokratie und Frieden“, sagte der Ministerpräsident.
Auf dem Friedhof des Lagers Gurs in Südwestfrankreich sind 1.070 Opfer des nationalsozialistischen Terrors begraben. Viele von ihnen zählten zu den mehr als 6.500 Menschen jüdischen Glaubens aus der Pfalz, aus Baden und aus dem Saarland, die am 22. Oktober 1940 auf Geheiß der Gauleiter Robert Wagner und Josef Bürckel von der Gestapo und französischen Behörden verhaftet und nach Gurs deportiert wurden.
Unter der Federführung der Stadt Karlsruhe pflegt eine Arbeitsgemeinschaft südwestdeutscher Kommunen, der auch der Bezirksverband Pfalz angehört, seit 1961 den Friedhof. Kurt Beck unterstützt die Gedenk- und Erinnerungsarbeit in dem ehemaligen Lager Gurs seit vielen Jahren.
Beck sagte: "Nach meinem ersten Besuch in Gurs bin ich sehr beschämt dort weggefahren, weil deutlich war, dass wir dieser Stätte des Grauens nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet hatten. Das ist inzwischen anders geworden, weil alle Beteiligten erkannt haben, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Gräuel des Nationalsozialismus wach zu halten, damit diese sich nie wiederholen."
Zum 70. Jahrestag der Deportationen nach Gurs findet am Sonntag, den 24. Oktober 2010, auf dem Friedhof des ehemaligen Lagers eine Gedenkveranstaltung statt, zu der die Arbeitsgemeinschaft zur Unterhaltung des Deportiertenfriedhofes und die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden eingeladen haben. Das Land Rheinland-Pfalz wird dabei durch den Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Dr. Dieter Schiffmann, vertreten.