„Das Internet birgt vielfältige Chancen, leider aber auch eine Menge an Gefahren. Das Land bietet zusammen mit einer ganzen Reihe von Partnern Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf verschiedenen Wegen Hilfestellungen, wie sie diese Gefahren erkennen und damit umgehen können. Dabei leisten die so genannten Medienscouts in den Schulen einen überaus wertvollen Beitrag für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien gerade durch Kinder und Jugendliche", so Ahnen und Hartloff.
Bildungsstaatssekretärin Vera Reiß, die gemeinsam mit Minister Hartloff bei der Veranstaltung in den Räumen des ZDF mit Schülerinnen und Schülern über „Sicherheit im Netz“ diskutierte, zeichnete zudem sechs Schulen für ihre besonders nachhaltige Medienerziehung aus. „Wir waren von Anfang an überzeugt, mit dem Programm ‚Medienkompetenz macht Schule’ qualifizierte Projekte auf den Weg gebracht zu haben. Daher freuen wir uns besonders, dass wir jetzt sechs Schulen als ‚Medienscoutschule Rheinland-Pfalz‘ auszeichnen können. Diese Schulen haben in den vergangenen Jahren wirkungsvolle Konzepte für einen nachhaltigen Jugendmedienschutz entwickelt und setzen diese erfolgreich um. Die große Zahl interessierter Schülerinnen und Schüler, die sich engagieren und mit hoher Verantwortungsbereitschaft zum Medienscout ausbilden lassen möchten, belegt die breite Akzeptanz für dieses Angebot“, sagte Reiß.
Mit dem Titel „Medienscoutschule“ dürfen sich künftig schmücken:
· die Realschule plus St. Thomas in Andernach,
· das Gymnasium an der Heinzenwies in Idar-Oberstein,
· das Gymnasium Theresianum in Mainz,
· die Integrierte Gesamtschule Nicolaus-August-Otto-Schule in Nastätten,
· das Gymnasium im Paul-von-Denis-Schulzentrum in Schifferstadt und
· die Berufsbildende Schule für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege Trier.
Verbraucherschutzminister Hartloff unterstrich: „Im Internet müssen wir besonders aufmerksam sein, vor allem, wenn wir persönliche Daten über uns preisgeben. Gerade in sozialen Netzwerken werden Informationen über uns gesammelt, die es ermöglichen, passgenaue Werbung zu schalten und so Konsumentscheidungen zu fördern.“ In diesem Zusammenhang rief Hartloff zu Vorsicht bei der neuen Facebook-Chronik auf, die das Unternehmen in den kommenden Wochen auch in Deutschland verpflichtend einführen will.
Damit sollen Nutzerdaten möglichst umfassend dargestellt werden – zum Beispiel Stationen und Ereignisse auch aus früheren Zeiten, Fotos, Hobbys, Freunde oder Online-Aktivitäten wie Musik hören oder Zeitung lesen. „Wir sollten uns überlegen, ob wir wirklich so transparent sein wollen“, so der Minister. Er empfahl in diesem Zusammenhang "Datensparsamkeit" und die kritischen Überprüfung älterer Facebook-Einträge. Ebenso verwies Hartloff auf Forderungen der Länder im Bundesrat nach Stärkung des Datenschutzes und der Privatsphäre bei sozialen Netzwerken.
Um Schülerinnen und Schüler bei der sicheren Internetnutzung zu unterstützen, fördert das Verbraucherschutzministerium auch Schulvorträge durch die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz im Themenfeld digitale Medien. Das Beratungsangebot ab Klassenstufe 6 steht interessierten Schulen auch in diesem Jahr wieder kostenfrei zur Verfügung (Email: <link>telekommunikation@vz-rlp.de).
Der diesjährige „Safer Internet Day“ bildet den Abschluss der Ausbildung für 300 neue Medienscouts. Die Schülerinnen und Schüler erhielten im ZDF-Konferenzzentrum in Mainz Informationen zu Themen wie Rechtsextremismus und Pornografie im Internet, Kostenfallen, Datenschutz und Computerspiele. Insgesamt sind inzwischen mehr als 900 Medienscouts an 58 Schulen landesweit erfolgreich tätig.
Unter Beteiligung eines Expertenteams der länderübergreifenden zentralen Kontrollstelle für den Jugendschutz im Internet, jugendschutz.net, und des MedienKompetenzNetzwerks Koblenz war 2009 im Rahmen des 10-Punkte-Programms der Landesregierung „Medienkompetenz macht Schule“ ein Konzept für diese Ausbildung erarbeitet worden, das seither in den Schulen umgesetzt wird und auf eine hohe Resonanz stößt.
Weitere Informationen im Internet finden Sie unter:
<link http: www.sid.rlp.de>www.sid.rlp.de (Safer Internet Day in Rheinland-Pfalz);
<link http: medienkompetenz.rlp.de>medienkompetenz.rlp.de (Programm Medienkompetenz macht Schule) und
<link http: klicksafe.de>klicksafe.de (Sicherheit im Internet)
Hintergrundinformationen:
Über das 10-Punkte-Programm der rheinland-pfälzischen Landesregierung "Medienkompetenz macht Schule" wurden bislang mehr als 400 Schulen mit Notebooks, interaktiven Wandtafeln und pädagogischen Netzwerklösungen ausgestattet sowie zahlreiche Projekte und Fortbildungsprogramme zur Medienkompetenzförderung initiiert und umgesetzt. Schwerpunkte des Landesprogramms liegen in der Ausbildung von Lehrkräften zu Jugendmedienschutzberaterinnen und -beratern (mehr als 1600 gibt es mittlerweile), der Ausrichtung von Elternabenden zum sicheren Umgang mit Handy und Internet, der Ausbildung von Schulleitungen und weiteren Führungskräften in allen relevanten Rechtsfragen zur Internetnutzung und Datenschutz und insbesondere auch in der Schulung von Jugendlichen zu Medienscouts.
Der Safer Internet Day (SID) ist ein von der Europäischen Union initiierter weltweiter Aktionstag, der die Bevölkerung und die Politik dazu bewegen soll, der Sicherheit im lnternet mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Er geht auf die Initiative der Europäischen Union und des EU-Netzwerkes INSAFE (lnternet Safety for Europe) zurück. Mitglieder im Netzwerk sind jeweils die Initiativen in den europäischen Staaten. In Deutschland ist dies die Initiative „klicksafe“, die mit den 25 Initiativen in allen europäischen Ländern eng zusammen arbeitet. „klicksafe“ wird von einem Konsortium getragen, das von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz koordiniert wird. Das SID-Motto 2012 lautet: „Generationen verbinden und gemeinsam sicher die digitale Welt entdecken!“
Den Aktionstag zum Safer Internet Day im Konferenzzentrum des ZDF in Mainz veranstalten das rheinland-pfälzische Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie das Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz unter Mitwirkung der MedienKompetenzNetzwerke und des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz sowie weiterer Partner.