Gut 200 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und Behörden aus dem gesamten südlichen Rheinland-Pfalz waren der Einladung der Ministerpräsidentin gefolgt. Vor einer Diskussionsrunde mit Betriebsratsmitgliedern und Gewerkschaftsvertretern machte die Ministerpräsidentin deutlich, dass Betriebs- und Personalräte und Gewerkschaften für die Landesregierung extrem wichtige Ansprechpartner seien. „Im Gespräch mit ihnen erfahren wir häufig sehr früh, wie es in unseren Unternehmen aussieht, welche Probleme auf uns zukommen und wie die wirtschaftliche Situation in Rheinland-Pfalz beschaffen ist“, so die Ministerpräsidentin.
Die Ausgangslage in Rheinland-Pfalz sei gut, insbesondere die Exportquote ist mit rund 54Prozent sehr hoch, und seit Jahren liege das Land bei der Arbeitslosigkeit unter dem Bundesdurchschnitt. Malu Dreyer: „Wir haben weiterhin die drittniedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland. Auch bei der Jugendarbeitslosigkeit ist ein sehr positiver Trend zu beobachten.“
In Deutschland werde durch die Große Koalition die Agenda 2010 nicht rückgängig gemacht, aber einige unerledigte Themen würden nun angegangen. „Dazu gehört vor allem die abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren. Mit dem Rentenpaket der Bundesregierung wird die Lebensleistung von vielen Menschen nun besser anerkannt und gewürdigt“, unterstrich Ministerpräsidentin Dreyer.
Für sie ist es ein großer Erfolg, dass es ab 2015 für alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen einen bundesweit flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro geben werde. Dreyer: „Mehr als fünf Millionen Menschen arbeiten hierzulande derzeit für einen Lohn von weniger als 8,50 Euro. Dies hat wenig mit guter Arbeit und Gerechtigkeit zu tun.“
Als wichtigen Punkt bezeichnete die Ministerpräsidentin das Prinzip der Tarifeinheit, den Grundsatz „ein Betrieb, ein Tarifvertrag“. „Ich begrüße sehr, dass Arbeitsministerin Andrea Nahles noch in diesem Jahr das Prinzip der Tarifeinheit gesetzlich absichern will. Damit wird eine Spaltung der Belegschaften genauso verhindert wie ein Flickenteppich aus unterschiedlichen Tarifverträgen in einer Branche und oftmals sogar einem Unternehmen. Mit diesen Justierungen bringen wir mehr Gerechtigkeit in die Arbeitswelt, und ich bin froh, dass ich daran mitwirken konnte“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.