| Arbeitsmarkt

Mehr reguläre Beschäftigung fördern

"Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist im März in Rheinland-Pfalz erneut zurückgegangen", wie Ministerpräsident Kurt Beck und Arbeitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz unterstrichen. So waren im März in Rheinland-Pfalz rund 120.200 Menschen ohne Arbeit. Das sind 5.420 Arbeitslose weniger als im Vormonat und rund 10.600 weniger als vor einem Jahr.
Agentur für Arbeit
Der Arbeitsmarkt hat sich erholt.

Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Prozent auf nun 5,7 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie noch bei 6,2 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit geht einher mit einem Aufbau der Beschäftigung. Ende 2010 waren rund 1,23 Millionen Menschen in Rheinland-Pfalz sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind rund 27.750 mehr als im Vorjahr.
 
"Zu dieser guten Entwicklung hat auch die aktive Arbeitsmarktpolitik der Landesregierung beigetragen. Dennoch müssen wir feststellen, dass immer noch viele dieser Beschäftigten keinen sozialversicherungspflichtigen unbefristeten Vollzeitarbeitsplatz haben. Jeder vierte Beschäftigte arbeitet in einer befristeten oder geringfügigen Beschäftigung, Teilzeitarbeit mit 20 oder weniger Stunden oder als Leiharbeitnehmer", so Beck und Dreyer. Das bedeute für den betroffenen Menschen in der Regel einen niedrigeren Lohn, ein erhöhtes Risiko, seine Arbeit zu verlieren, eine geringere Absicherung beispielsweise im Alter und wenig private Planungssicherheit.

"Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt deutlich, dass gesellschaftliche Teilhabe von einer stabilen Beschäftigung abhängt. Sie bietet einen verlässlichen Lebensunterhalt, aber auch die Möglichkeit sozialer Kontakte und schlicht das Gefühl, dass man gebraucht wird", so Beck und Dreyer. Leiharbeitnehmer und befristet Beschäftigte fühlen sich dagegen weniger gut in die Gesellschaft integriert und oft sozial ausgeschlossen.

"Besonders Leiharbeiter sehen sich oft als Arbeitnehmer zweiter Klasse und das ist heute leider auch so. Sie üben zwar die gleiche Arbeit aus wie ihre fest angestellten Kolleginnen und Kollegen, werden aber in Bezug auf Entlohnung, Urlaub oder betriebliche Zusatzleistungen häufig nicht gleich behandelt", betonten Beck und Dreyer. Die Landesregierung sehe die Praxis vieler Unternehmen, Personal immer häufiger über befristete Arbeitsverträge einzustellen oder über Zeitarbeitsfirmen auszuleihen, sehr kritisch und setze sich gezielt für den Aufbau unbefristeter sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze und den Schutz der Arbeitnehmerrechte ein.

Um hier Verbesserungen zu erreichen, hatte das Land Rheinland-Pfalz zwei Initiativen im Bundesrat gestartet, die aber an der Mehrheit der von CDU und CSU unionsgeführten Länder scheiterten. Auch die konkreten Änderungsvorschläge zu dem von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwurf zur Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, die zur Verbesserung der Situation der Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer beigetragen hätten, wurden nicht angenommen.

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