| Arbeitsmarkt

Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können

Die Zahl der in Rheinland-Pfalz arbeitslos gemeldeten Menschen ist im August deutlich zurückgegangen. Ministerpräsident Kurt Beck und Arbeitsministerin Malu Dreyer begrüßten die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt im Land.
Symbolbild Niedriglohn; Bild: dpa
Die Landesregierung will Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen neue Perspektiven aufzeigen.

Im August waren 118.171 Menschen im Land arbeitslos gemeldet. Das sind 2.753 weniger als im Vormonat und 13.026 weniger als im Vorjahresvergleich. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,6 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte unter der Arbeitslosenquote des Vormonats. Im Vorjahresvergleich beträgt der Rückgang 0,6 Prozentpunkte gesunken.

Mit seiner aktiven Wirtschafts- und Standortpolitik, aber auch mit zahlreichen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen trage das Land dazu bei, den konjunkturellen Aufschwung zu unterstützen und ihn auch für den Arbeitsmarkt spürbar werden zu lassen, sagten Beck und Dreyer. Sorge bereitet ihnen aber neben der Arbeitslosigkeit auch die Zunahme so genannter prekärer Arbeitsverhältnisse, in denen Menschen von ihrer Arbeit kaum oder nicht leben können. "Beschäftigte ohne oder mit nicht mehr verwertbarem Berufsabschluss oder Erwerbstätige, die nicht im erlernten Beruf tätig sind, sind in ganz besonderem Maße von prekärer Beschäftigung bedroht. Daher möchten wir mit neuen Projekten, die wir aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds fördern, gerade diese Menschen unterstützen“, so Beck und Dreyer. Die Landesregierung setze alles daran, Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen neue Perspektiven aufzuzeigen. So habe das Arbeitsministerium kürzlich einen neuen Aufruf für arbeitsmarktpolitische Projekte und besonders für solche Projekte gestartet, die Menschen in schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen unterstützen. Diese Unterstützung könne neben der Vermittlung in besser gestellte Arbeitsverhältnisse auch durch Qualifizierung und Coaching von Beschäftigten und durch Beratung von Arbeitgebern geleistet werden.

"Die Verbesserung der Chancen der Beschäftigten ist aber nur die eine Seite der Medaille“, so die Politiker. Die Tatsache, dass viele Menschen von ihrer Arbeit nicht leben können, sei auch ein wichtiges politisches Thema, das die rheinland-pfälzische Landesregierung immer wieder auf die Agenda setze. "Wir sind der Meinung, dass nur auskömmliche Mindestlöhne dieses Problem wirklich lösen können. Sie ermöglichen, dass Beschäftigte, die Vollzeit arbeiten, auch davon leben können und nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen sind“, so Beck und Dreyer.

Die Landesregierung hat bereits frühzeitig einen Entwurf für ein Mindestlohngesetz in den Bundesrat eingebracht. "Diese Initiative ist allerdings an der Blockade der unionsgeführten Länder gescheitert. Wir werden uns aber weiter für einen gesetzlichen Mindestlohn einsetzen“, kündigten die beiden Politiker an.
 

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