Die Tagung wurde vom Netzwerk Leichte Sprache und dem Landesbehindertenbeauftragten organisiert. Dabei wurden gute Beispiele für eine leicht verständliche Sprache aus Deutschland und Österreich vorgestellt und Perspektiven für den zukünftigen Einsatz entwickelt.
„Eine schwer verständliche Sprache mit langen Sätzen und vielen Fremdwörtern ist nicht nur für Menschen mit Lernschwierigkeiten eine große Barriere. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, komplizierte Schreiben von Ämtern, schwierige Texte oder Formulare zu verstehen. Deshalb ist es wichtig, dass eine leichtere Sprache zum Normalfall wird“, erklärte der Landesbeauftragte.
Menschen mit Lernschwierigkeiten bekräftigten darüber hinaus, dass es für sie ein Recht auf eine leichte Sprache geben muss. „Was für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer die Treppen sind, sind für Menschen mit Lernschwierigkeiten schwer verständliche Texte. Sie stellen ein Hindernis dar, über das man nicht hinweg kommt“, erklärte Josef Ströbl von Mensch zuerst, dem Netzwerk von Menschen mit Lernschwierigkeiten.
„Mit der Tagung zur Leichten Sprache knüpfen wir in Rheinland-Pfalz an vielfältige Bemühungen an, Informationen bürgerfreundlicher zu gestalten. Zur Teilhabeplanung für behinderte Menschen gibt es zum Beispiel Informationen in leichter Sprache. Auch das neue Landesgesetz über Wohnformen und Teilhabe wird in eine leichte Sprache übersetzt. Einerseits müssen die Betroffenen gezielt Informationen in leicht verständlicher Form bekommen, die für sie besonders wichtig sind. Andererseits muss aber auch darauf geachtet werden, dass diese Informationen verständlich formuliert und damit bürgerfreundlich sind“, so der Landesbehindertenbeauftragte.