„Vom Hambacher Schloss gingen zahlreiche europäische Impulse aus – nicht nur im Jahr 1832, sondern auch in den darauffolgenden Jahrzehnten. Ein Beispiel hierfür ist das Jahr 2017, als wir an diesem historischen Ort die grenzüberschreitende Mobilität vorantrieben, die später im Vertrag von Aachen verankert wurde. Als Land Rheinland-Pfalz legen wir großen Wert auf die deutsch-französische Zusammenarbeit. Wir engagieren uns aktiv in den Gremien der Oberrheinkonferenz sowie der Großregion und streben eine weitere Intensivierung dieser Kooperation an“, so der Ministerpräsident weiter.
Werner Schreiner, Beauftragter für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, betont, dass mittlerweile auch enge Verbindungen zwischen dem Robert-Schuman-Haus in Scy-Chazelles und dem Hambacher Schloss geknüpft wurden. Zur Förderung dieser Partnerschaft lud das Land Rheinland-Pfalz die Verwaltungsorgane des Robert-Schuman-Hauses zu einem Besuch des Hambacher Schlosses ein, um den Austausch weiter zu vertiefen.
Das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz habe zudem die Gelegenheit genutzt, für Schülerinnen und Schüler aus Luxemburg, Frankreich und Lothringen im Robert-Schuman-Haus eine Veranstaltung zu initiieren und diese gemeinsam mit den Mitarbeitenden in Scy-Chazelles zu organisieren, die den Teilnehmenden aus den drei Ländern ermögliche, sich mit der europäischen Idee noch vertrauter zu machen, so Schreiner.
„Ich freue mich besonders, dass Vertreter des Robert-Schuman-Centers anlässlich des 750. Stadtrechtsjubiläums ebenfalls in Neustadt zu Gast sein werden. Schließlich spielte Neustadt im Leben Robert Schumans eine bedeutende Rolle“, erklärte der Ministerpräsident. Robert Schuman wurde in Neustadt interniert, bevor ihm die Flucht nach Frankreich gelang, wo er sich der Befreiungsbewegung anschloss und diese unterstützte. Nach dem Krieg präsentierte er am 9. Mai 1950 den ersten Plan zur deutsch-französischen Zusammenarbeit. Im Zuge der sich daraus entwickelnden Kooperation wurde Schuman zum Präsidenten der Europäischen Versammlung gewählt, aus der später das Europäische Parlament hervorging. Der gebürtige Luxemburger und spätere französische Minister wurde für seine Verdienste um die europäische Einigung mit dem Ehrentitel „Vater Europas“ ausgezeichnet.