So habe Gerhart Baum als Innenminister im Kabinett von SPD-Kanzler Helmut Schmidt während der heißen Phase des RAF-Terrorismus eine Balance zwischen der Wahrung der Bürgerrechte und dem Schutz vor terroristischen Bedrohungen gefunden.
Als die FDP unter der Führung von Hans-Dietrich Genscher die sogenannte "Bonner Wende" vollzog und die Koalition mit der SPD aufkündigte, um ein Bündnis mit der Union zu schließen, sprach Gerhart Baum sich dagegen aus. Zusammen mit Burkhard Hirsch galt er als linksliberaler Mahner. 1994 verließ er den Bundestag, arbeitete aber bis ins hohe Alter weiter als Opferanwalt und Verfechter der Grundrechte. Er gehörte zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde.