Der Ministerpräsident hat in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur zu einem besonderen Empfang mit dem Regisseur Edgar Reitz im Rahmen der Vorführung seines neuen Spielfilms „LEIBNIZ – Chronik eines verschollenen Bildes“ in das CAPITOL Arthouse Kino in Mainz eingeladen.
Der 1932 im Hunsrück geborene Filmemacher Edgar Reitz zählt zu den bedeutendsten deutschen Regisseuren der Nachkriegszeit. Mit der international anerkannten und vielfach ausgezeichneten „Heimat“-Trilogie hat er ein einzigartiges filmisches Werk geschaffen, das Generationen von Zuschauerinnen und Zuschauern geprägt hat. Sein jüngst im Alter von 92 Jahren vollendeter Film befasst sich mit dem Philosophen und Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz, der auch für Mainz eine wichtige Rolle spielte. Zwischen 1670 und 1672 arbeitete Leibniz im Auftrag des Kurfürsten in Mainz an einer grundlegenden Rechtsreform und entwickelte hier bereits viele Gedanken, die sein späteres Wirken prägten. Auch wenn der Philosoph im Mittelpunkt des Films steht, spiegelt das Werk zugleich die persönliche Weltanschauung und Philosophie von Edgar Reitz wider.
„Die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur besteht im nächsten Jahr seit 35 Jahren. In ihrer Geschichte hat sie zahlreiche Filmprojekte von Edgar Reitz unterstützt – darunter das Drehbuch zu ‚Die andere Heimat‘ sowie die Restaurierung der ‚Heimat‘-Trilogie. Darüber hinaus ist sie Gründungsmitglied der Edgar Reitz-Filmstiftung. Mit diesem besonderen Filmabend, zu dem zahlreiche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter von Edgar Reitz nach Mainz gekommen sind, würdigen wir auch sein außergewöhnliches Lebenswerk“, so Ministerpräsident Alexander Schweitzer.
Im Anschluss an die Vorführung bot eine von Alexander Wasner (SWR) moderierte Podiumsdiskussion mit Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck und Edgar Reitz Einblicke in die Entstehung des Films, das Lebenswerk des Regisseurs und die Bedeutung von Leibniz für Mainz. „Was viele nicht wissen: Der junge Leibniz lebte von 1670 bis 1672 in Mainz und arbeitete im Auftrag des Kurfürsten an einer Reform des römischen Rechts. Da war er Mitte zwanzig und hatte in dieser Zeit bereits viele Themen, die er später bearbeitete, vorgedacht. So liegen die Wurzeln der Mainzer ‚Akademie der Wissenschaften und der Literatur‘ in der Gründung der ‚Kurfürstlichen Brandenburgischen Sozietät der Wissenschaften‘ durch Leibniz im Jahre 1700. Bis heute hat sich die Akademie seinem Anliegen verschrieben: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Fachrichtungen zusammenzubringen, interdisziplinäre Spitzenforschung zu fördern und im Austausch über gegenwärtige und kommende Herausforderungen der Gesellschaft neue Impulse zu setzen“, so der Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck.
Der Abend war eine gelungene Kooperation der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur mit der Medienförderung Rheinland-Pfalz, die die Produktion des Films mit 80.000 Euro unterstützt hat. Die Räumlichkeiten stellte das CAPITOL Arthouse Kino Mainz.
Die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur wurde 1991 als rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts gegründet. Über grundsätzliche Angelegenheiten der Stiftung entscheidet der Vorstand, der von einem Kuratorium unter Vorsitz von Kulturministerin Katharina Binz beraten wird. Darüber hinaus veranstaltet die Stiftung den Kultursommer Rheinland-Pfalz und ist Trägerin des Künstlerhauses Edenkoben mit einem Stipendienprogramm für Autorinnen und Autoren. Die Medienförderung Rheinland-Pfalz GmbH hat als 100-prozentige Gesellschafterin die Medienanstalt Rheinland-Pfalz. Weitere Mittelgebende sind die Landesregierung, der SWR und das ZDF. Ihr Ziel ist es, kreative und innovative Medienschaffende im Bereich der audiovisuellen Medien, Games und mit Stipendien zu unterstützen – als wichtiger Baustein für ein zukunftsfähiges und wettbewerbsfähiges Medienland Rheinland-Pfalz.
Weitere Informationenfinden Sie unter : www.kulturstiftung-rlp.de und www.mf-rlp.de