Beide Politiker werteten die Versammlung, zu der der Betriebsrat eingeladen hatte, als starkes Zeichen der Solidarität mit den Beschäftigten anderer Standorte, denen Stellenabbau und Schließungen drohen. „Die thyssenkrupp Rasselstein GmbH ist nicht nur der weltweit größte Produktionsstandort für Verpackungsstahl, sondern gehört mit rund 2.400 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auch zu den 20 größten Arbeitgebern in Rheinland-Pfalz. Ich bin froh, dass dieser Standort seit März wieder aus der Kurzarbeit und profitabel ist. Das wünschen wir uns mit den Sozialpartnern hier vor Ort auch für alle anderen Standorte der thyssenkrupp AG“, so der Ministerpräsident.
„Rasselstein ist das Herz der industriellen Stärke Andernachs und ein Symbol für Innovation und Tradition. Der Standort im Norden des Landes hat eine immense Bedeutung als Arbeitgeber und Wirtschaftsmotor. Dabei gilt, hinter Rasselstein stehen nicht nur Maschinen, sondern tausende engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien, die das Rückgrat unserer Region bilden. Ihre Arbeit verdient unseren Respekt und unser Engagement für eine sichere Zukunft“, sagte Staatsminister Clemens Hoch.
Rheinland-Pfalz sei ein Land der starken Sozialpartnerschaft, bekräftigte Ministerpräsident Alexander Schweitzer: „Ein gutes Beispiel ist der Zukunftstarifvertrag 2030 hier am Standort zwischen Vorstand und IG Metall. Es muss auch im Interesse der Konzernspitze sein, sich an diesen Vertrag im Tochterunternehmen zu halten. Das gibt allen Beteiligten Planbarkeit und Verlässlichkeit.“
Die Entwicklung des wirtschaftlichen Wachstums hänge von wettbewerbsfähigen Energiekosten und fairen internationalen Rahmenbedingungen für die Stahlindustrie ab. Beim Gipfeltreffen der Stahlindustrie im Bundeskanzleramt vor einer Woche habe Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigt, die Kosten für den Stromtransport in Übertragungsnetzen auf drei Cent deckeln zu wollen. „Ich finde diese Ankündigung wichtig und richtig. Dieses Vorhaben muss noch mit dieser Regierung umgesetzt werden. Es darf nicht auf die lange Bank geschoben werden“, forderte Schweitzer. „Wir alle haben ein Interesse daran, dass es dem Mutterkonzern gut geht und er den Wandel zur klimaneutralen Stahlproduktion schafft und damit langfristig an allen Standorten erfolgreich ist.“