| Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland

Ministerpräsident Alexander Schweitzer würdigt die Evangelische Kirche im Rheinland als verlässliche Mitstreiterin für die freiheitliche Demokratie

„Nächstenliebe und Solidarität sind Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Doch sie lassen sich nicht einfach verordnen oder gesetzlich regeln. Sie sind vielmehr eine Frage der inneren Haltung. Die Evangelische Kirche im Rheinland trägt diese Grundwerte in die Gesellschaft und unterstützt das gute Miteinander in Rheinland-Pfalz“, sagte der Ministerpräsident im Rahmen der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR).
Auf dem Bild ist Alexander Schweitzer bei seiner Rede vor der Landessynode zu sehen.
Ministerpräsident Alexander Schweitzer betont die Wichtigkeit von Nächstenliebe und Solidarität bei der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland.

„In evangelischen Einrichtungen – Gemeinden, Kindertagesstätten sowie in der Arbeit mit Geflüchteten und hilfsbedürftigen Menschen – ist der Geist der Nächstenliebe und Solidarität spürbar. Doch die Grundwerte unserer Gesellschaft geraten ins Wanken. Wut und Ängste angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit entladen sich in Hass – gegen Jüdinnen und Juden, gegen Geflüchtete und andere Gruppen. Dieser Hass wird von populistischen Parteien aufgesogen und durch mächtige digitale Plattformen verstärkt“, so der Ministerpräsident. Er betonte, dass es keine Beschönigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen geben dürfe. Die Probleme müssten klar benannt und bestmöglich gelöst werden. „Die menschenverachtenden Gewalttaten in Magdeburg und Aschaffenburg zeigen, wie dringend es ist, dass alle Verantwortlichen gemeinsam daran arbeiten, solche Taten zu verhindern.“ Doch eins müsse klar sein: Die Antwort auf Hass dürfe niemals Hass sein. 

Ministerpräsident Alexander Schweitzer nannte die Evangelische Kirche eine verlässliche und unverzichtbare Mitstreiterin für die freiheitliche Demokratie. Er sei dankbar, dass die beiden großen Kirchen aus ihrem Glauben heraus so klar für die Menschenwürde aller einträten. 

„Ich weiß, dass die Christinnen und Christen in der Evangelischen Kirche im Rheinland ihre Arbeit nicht nur als Job verstehen, sondern mit Leidenschaft und Überzeugung ausüben. Sie setzen sich mit Herzblut für ihre Mitmenschen ein – sei es hauptamtlich oder im Ehrenamt. Tausende von Ihnen investieren Zeit, Kraft und Engagement, um anderen zu helfen, Trost zu spenden und Hoffnung zu geben. Dafür möchte ich Ihnen heute meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Ihr Einsatz ist nicht selbstverständlich. Er ist ein Geschenk an unsere Gesellschaft und ein starkes Zeichen für ein solidarisches Miteinander. Ihr Engagement zeigt, wie jeder und jede Einzelne dazu beitragen kann, die Welt ein klein wenig menschlicher und gerechter zu machen. In Zeiten der Unsicherheit und der Herausforderungen ist dieses Zeichen umso wichtiger“, so der Ministerpräsident. 

Im Hinblick auf die angestrebten Transformationsprozesse der Evangelischen Kirche betonte der Ministerpräsident, dass die Landesregierung diesen Wandel aufmerksam begleitet und weiterhin fest zum Subsidiaritätsprinzip sowie zur Vielfalt der Träger steht. Die Evangelische Kirche im Rheinland setze mit ihrer Transformation ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige und dialogorientierte Kirche, die sich den Herausforderungen der Zeit stelle und dabei neue Wege beschreite.

Ein ausdrücklicher Dank galt der konsequenten Aufarbeitung sexualisierter Gewalt innerhalb der Kirche. Der scheidende Vizepräses Christoph Pistorius habe als Beauftragter maßgeblich zu diesem wichtigen Prozess beigetragen. Abschließend bekräftigte Ministerpräsident Schweitzer seine Freude auf die weitere Zusammenarbeit mit der EKiR: „Die Tür der Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz steht offen. Lassen Sie uns gemeinsam für eine humane und gerechte Gesellschaft eintreten – ganz im Sinne der Jahreslosung: ‚Prüfet alles, das Gute behaltet‘.“

Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist das oberste Leitungsgremium der mit rund 2,1 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Die Synode hat 191 stimmberechtigte Mitglieder (sowohl Theologinnen und Theologen als auch Nichttheologinnen und -theologen) aus den 37 Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland. Sieben Kirchenkreise zählen zu Rheinland-Pfalz.

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