| 40 Jahre Verband Sinti und Roma

Antiziganismus hat keinen Platz in unserem Land

„Wir erleben, dass Minderheiten wieder verstärkt offen diskriminiert, ja sogar angegriffen und verletzt werden. Für die Landesregierung bleibt es oberstes Ziel, dass alle Menschen frei und sicher ihren Alltag leben können,“ betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Festakt zum 40-jährigen Jubiläum des Landesverbands Rheinland-Pfalz des Verbands Deutscher Sinti und Roma in der Mainzer Staatskanzlei.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer 40 Jahre VDSR RLP
Ministerpräsidentin Malu Dreyer: "Wir stellen uns mit aller Entschlossenheit gegen Hass und Hetze und jede Form von Gewalt."
Simone Schneider, Romani Rose, Malu Dreyer, Jacques Delfeld Sr., Kurt Beck
Staatssekretärin Simone Schneider, Romani Rose, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Jacques Delfeld Sr. und Kurt Beck.

„Antiziganismus hat wie jede andere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit bei uns keinen Platz. Wir stellen uns mit aller Entschlossenheit gegen Hass und Hetze und jede Form von Gewalt,“ so die Ministerspräsidentin weiter.

Mit einem herzlichen „Latscho Diwes“ begrüßte die Ministerpräsidentin Jacques Delfeld Sr., Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. (VDSR RLP), und Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter der Landespolitik und geladene Gäste, die bei der Feierstunde anwesend waren. Sie gratulierte dem Verband persönlich und für die gesamte Landesregierung sehr herzlich zum Jubiläum und dankte für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, auch in vielen Gremien des Landes.

„Wir waren das erste Bundesland, das eine Rahmenvereinbarung mit einem die Interessen der Sinti und Roma vertretenden Verband abschloss. Sie war Vorbild für andere Länder. Doch die Gesellschaft verändert sich und auch Partnerschaften entwickeln sich weiter. Die Weiterentwicklung der Vereinbarung zu einem Vertrag wäre nicht nur ein weiteres klares Zeichen gegen Diskriminierung und für Anerkennung. Er würde auch unsere schriftliche Verpflichtung im Koalitionsvertrag und das ständige Bestreben der Landesregierung unterstreichen, uns auf allen Ebenen interkulturell zu öffnen. Denn der Dialog mit nationalen Minderheiten und die Förderung der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft sind für uns selbstverständlich“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Es ist in den 40 Jahren seit dem Bestehen des Landesverbands viel erreicht worden, im Bereich der NS-Entschädigungsarbeit, bei der Bekämpfung des Antiziganismus und der Sicherung der gesellschaftlichen Teilhabe für unsere Minderheit. Der Abschluss der Rahmenvereinbarung 2005 bildete hierfür einen entscheidenden Meilenstein und hatte auch eine wichtige Signalwirkung für andere Bundesländer“, sagte Jacques Delfeld Sr. „Es ist mir allerdings auch wichtig zu betonen, dass der Verband nicht nur für die eigene Minderheit etwas erreicht hat, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Demokratieförderung in Rheinland-Pfalz geleistet und sich damit auch Verdienste für die Gesamtgesellschaft erworben hat. Wir bedanken uns heute auch bei allen Mitstreiterinnen und Mitstreitern sowie allen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern, die unser Engagement über viele Jahre unterstützt und gestärkt haben. Besonders möchten wir uns bei der Landesregierung für die jahrzehntelange gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Ohne deren Unterstützung wäre der Erfolg unserer Arbeit schwer erreichbar gewesen“, so Delfeld Sr.

Der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz e. V. wurde am 3. November 1983 als dritter Landesverband in Deutschland gegründet. Er ist hervorgegangen aus den Bestrebungen um Anerkennung ihrer Verfolgungsgeschichte, rechtliche Entschädigung und Teilhabe in den 1980er Jahren in ganz Deutschland. Vorstandsvorsitzender ist Jacques Delfeld Sr., der 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.

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