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Biotechnologieinitiative weiter voranbringen – Dr. Sabine Nikolaus übernimmt Vorsitz im neuen Beirat

„Der Beirat für Biotechnologie ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Biotechnologiestrategie des Landes“, sagte Ministerpräsidentin Mau Dreyer bei der konstituierenden Sitzung des neues Expertinnen- und Expertengremiums der Landesregierung, für das die Landesleiterin Deutschland des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim, Dr. Sabine Nikolaus, den Vorsitz übernommen hat.
Biotechnologie-Rat
Dr. Sabine Nikolaus übernimmt Vorsitz im neuen Beirat. Foto: Staatskanzlei/Dinges
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Rund 20 hochkarätige Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft werden ihre ganz unterschiedlichen Perspektiven und Expertisen aus ihrem Gebiet einbringen und im offenen und vertrauensvollen Austausch mit der Politik beraten und Impulse setzen.

„Das Zeitalter der Biotechnologie ist angebrochen, und das nicht erst mit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren und den großartigen Erfolgen des Mainzer Unternehmens BioNTech. Dass die Impfstoffentwickler Prof. Ugur Sahin und Prof. Özlem Türeci zusammen mit ihrem Förderer Prof. Christoph Huber in Mainz forschen und hier ihr Unternehmen angesiedelt haben, ist auch das Ergebnis einer breit aufgestellten Biotechnologie-Landschaft in unserem Land. Die Landesregierung hat in den vergangenen zehn Jahren bereits über 200 Millionen Euro dafür investiert. Wir wollen das Momentum nutzen und Rheinland-Pfalz zum weltweiten Biotechnologie-Standort ausbauen. Wir wissen um das enorme Potential, das in unserem Land vorhanden ist und haben daher bereits im Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass wir den Biotechnologie-Standort Rheinland-Pfalz ausbauen und zu einem der weltweit führenden Standorte machen wollen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Der Beirat für Biotechnologie passe genau in diese Zeit, da hier Experten und Expertinnen aus Rheinland-Pfalz und darüber hinaus aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenkommen. „Mir war es besonders wichtig, dass dieser Beirat als Impulsgeber der Landesregierung fungieren kann. Deshalb bin ich besonders froh, dass Dr. Sabine Nikolaus bereit war, den Vorsitz zu übernehmen. Sie ist eine exzellente Kennerin der Biotechnologie-Szene in ganz Deutschland“, so die Ministerpräsidentin. Das Gremium werde entscheidend dazu beitragen, dass die große Expertise in den Themenfeldern der Biotechnologie, der Lebenswissenschaften, des Transfers von Forschungsergebnissen in die Anwendung, der Beförderung der Innovationsfähigkeit und der Schaffung guter Rahmenbedingungen und Ermöglichungsstrukturen gebündelt würden und sich dadurch Rheinland-Pfalz zu einem der weltweit führenden Biotechnologiestandorte weiterentwickeln könne.

Dr. Sabine Nikolaus, Landesleiterin Deutschland bei Boehringer Ingelheim, bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen. Den Vorsitz des rheinland-pfälzischen Biotechnologie-Beirates übernehmen zu dürfen, sei eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. „Die Landesregierung beweist mit ihrer Biotechnologie-Initiative großen Weitblick, indem sie die Förderung der Biotechnologie in Rheinland-Pfalz ganz oben auf die Agenda setzt. Die Biotechnologie ist eine der wichtigsten Zukunftstechnologien und hat das Potenzial, entscheidend zur künftigen Wertschöpfung im Land beizutragen. Ich hoffe und es ist mein Ziel, dass der Beirat wichtige Impulse geben wird, um die Herausforderungen der Transformation in Rheinland-Pfalz positiv zu gestalten."

„Die Biotechnologieinitiative ist ein Projekt, das vielschichtige Erfolgsfaktoren aufweist und bei dem wir auf externe Expertise angewiesen sind. Der Beirat ist ein zentraler Ort für die kritisch-produktive Auseinandersetzung mit unseren Maßnahmen. Klar ist für uns: Die Grundlagenforschung bildet das Fundament für die zukünftige Innovationsfähigkeit des Biotechnologiestandorts. Und: Spitzenforschung braucht ein entsprechendes Forschungsumfeld“, so Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Die Landesregierung habe deshalb in der Vergangenheit mit einer Vielzahl von Maßnahmen und gezielten Vorleistungen genau hier gefördert. Dafür sei ein langer Atem gefragt, der sich am Ende aber bezahlt mache. Das Land werde diese starke Förderung der vergangenen Jahre fortsetzen. „Wir werden in den kommenden zehn Jahren nochmals mindestens weitere 100 Millionen Euro investieren. Diese Förderungen sollen durch Bundes- und private Mittel verdoppelt werden. Wir stärken damit die Grundlagenforschung und die anwendungsnahe Forschung insbesondere in den Lebens- und Gesundheitswissenschaften sowie der Biotechnologie. Unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden so regional, national und international noch attraktivere Forschungs- und Kooperationspartner“, so der Minister.

Für den Landeskoordinator für Biotechnologie, Herrn Professor Dr. Georg Krausch, liegt die Basis der jüngsten Erfolge in der Biotechnologie auch in der Förderung der immunologischen Grundlagenforschung in den letzten drei Jahrzehnten. Darauf könne man mit dem Beirat des Landes aufbauen: „Wir haben begonnen, die Grundlagenforschung weiter zu stärken, wobei ein besonderes Augenmerk auf der klinischen Forschung und der Brücke zwischen Grundlagenforschung und Krankenbett liegen soll. Daneben wollen wir auch der wachsenden Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI) Rechnung tragen. Wir werden darüber hinaus in einem engen Netzwerk mit Industrieunternehmen der Branche die akademische Ausbildung und berufliche Weiterbildung im Bereich der Biotechnologie in Rheinland-Pfalz koordinieren, besser sichtbar machen und um fehlende Elemente ergänzen, um dem wachsenden Bedarf entsprechend qualifizierter Fachkräfte und dem Bedarf an Weiterqualifikation Rechnung zu tragen.

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt sagte: „Rheinland-Pfalz ist spätestens seit den Erfolgen von BioNTech ein weltweit sichtbarer und mithin erfolgreicher Biotechnologie-Standort. Diese Entwicklung wollen wir fortschreiben und weitere Gründungen in diesem Bereich ermöglichen. Mein Haus hat sich mit der Stadt Mainz darauf verständigt, das Technologiezentrum Mainz auf die Bereiche Biotechnologie und Life Science auszurichten und am Standort Mainz in direkter Nähe zur Johannes Gutenberg-Universität und den dort ansässigen Forschungsinstituten neue Labor- und Büroflächen für Startups im Bereich Biotechnologie, Life Sciene, Medizin und Pharmazie bereitzustellen. Hier sollen Wirtschaft und Wissenschaft sich begegnen können und eng zusammenarbeiten. So ebnen wir den Weg für weitere erfolgreiche Ausgründungen. Ich bin sicher: Mit unserem Fokus auf Biotechnologie und Life Science sowie weiteren Gründungen in diesem Bereich werden wir dem Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Rheinland-Pfalz einen weiteren Schub verleihen.“

 

Hintergrund

Der Beirat für Biotechnologie setzt sich aus 21 hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen der Politik (4 Mitglieder), der Wissenschaft (8 Mitglieder) und der Wirtschaft (9 Mitglieder) zusammen. Der Kreis der Mitglieder kann bei Bedarf durch die Landesregierung erweitert werden. Die Mitglieder des Beirates führen ihre Aufgaben ehrenamtlich aus. Das Mandat ist zunächst an die aktuelle Dauer dieser Legislaturperiode gekoppelt. Der Koordinator des Landes für Biotechnologie nimmt an den Sitzungen des Beirates als ständiger Gast teil.

 

Mitglieder sind:

Wirtschaft:

Beiratsvorsitzende Dr. Sabine Nikolaus - Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Landesleiterin Deutschland

Dr. Frank Heinricht - SCHOTT AG, Vorsitzender des Vorstands

Dr. Melanie Maas-Brunner - BASF SE, Mitglied des Vorstands und Chief Technology Officer (CTO)

Dr. Hendrik von Büren - AbbVie Deutschland, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung

Jesper Wenzel Larsen - Novo Nordisk Pharma GmbH, Geschäftsführer

Prof. Dr. Özlem Türeci - BioNTech, Chief Medical Officer

Peter Hähner - IHK Rheinhessen, Präsident

Peter Adrian - IHK Trier, Präsident

Francesco Grioli - IG BCE, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands

 

Wissenschaft:

Prof. Dr. Christoph Huber - Innsbruck

Prof. Dr. Josef Puchta - Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg

Prof. Dr. Ulrich Förstermann - Universitätsmedizin Mainz, Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan

Prof. Dr. Antje Krause - Technische Hochschule Bingen, Präsidentin und Professorin für Bioinformatik

Prof. Dr. Eckhard Thines - Institut für Biotechnologie und Wirkstoffforschung Mainz, Geschäftsführer und Dekan

Prof. Dr. Tanja Weil - Max-Planck-Institut für Polymerforschung Mainz, Direktorin

Prof. Dr. Helle Ulrich - Institut für Molekulare Biologie Mainz, Geschäftsführerin und Wissenschaftliche Direktorin

Prof. Dr. Andreas Dengel - Geschäftsführender Direktor, DFKI Kaiserslautern

 

Politik:

Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Staatsminister Clemens Hoch

Staatsministerin Daniela Schmitt

Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz

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