Gemeinsam mit dem Präsidenten der Région Grand Est, Präsident Jean Rotter, hatte die Ministerpräsidentin zu der Veranstaltung eingeladen, bei der es um den Blick zurück, vor allem aber auch um die nächsten Etappen beim weiteren Ausbau der grenzüberschreitenden Bahnverbindungen ging.
Die Région Grand Est und das Land Rheinland-Pfalz engagieren sich mit Nachdruck gemeinsam mit den Nachbarn in Baden-Württemberg und im Saarland für die Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden Personennahverkehrs. Im Rahmen dieses Projektes wird auch der grenzüberschreitende Verkehr zwischen Neustadt – Wissembourg und Strasbourg sowie zwischen Wörth - Lauterbourg und Strasbourg weiter intensiviert. „Die Voraussetzungen für nachhaltige und kundenorientierte Personennahverkehrsangebote sind gemeinsame Fahrzeuge, vertaktete Fahrpläne, digitalisierte Kundeninformationen und ein gemeinsames Tarifsystem. Diesem Ziel kommen wir immer näher. Im Juli 2021 konnten wir den Prototyp des ersten grenzüberschreitenden Fahrzeugs vorstellen, der ab dem Fahrplanwechsel 2024 für die umsteigefreien Direktverbindungen eingesetzt werden soll“, erläuterte die Ministerpräsidentin. Sie dankte allen Beteiligten, die sich für dieses umfangreiche Projekt engagieren und es auf einen europarechtlich sicheren Weg gebracht haben. Der Ausbau der grenzüberschreitenden Bahnverbindungen bringe in vielen Bereichen Verbesserungen und setze ein deutliches Signal für Europa. „Der verbrecherische Angriffskrieg von Putin führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, dass die demokratischen Staaten Europas eng zusammenarbeiten und sich aufeinander verlassen können“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Die gemeinsame Arbeit zur Veröffentlichung der europaweiten Ausschreibung ist in der Endphase. Sie wird in wenigen Wochen im EU-Amtsblatt zu finden sein“, so der Beauftragte der Ministerpräsidentin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Werner Schreiner. Nach seinen Aussagen sind die beteiligten Aufgabenträger derzeit am „Feinschliff“ der Unterlagen für die Betriebsausschreibung, so dass für die Unternehmen klare Rahmenvorgaben erkennbar seien. „Ein wesentliches Faktum für die Umsetzung des gesamten Angebotes ist die Berücksichtigung der noch notwendigen Bauarbeiten, die insbesondere auf der französischen Seite noch durchzuführen sind“, so der Beauftragte. Er bedankte sich zugleich bei den Mitarbeitern der Aufgabenträger, die sich gemeinsam trotz der Erschwernisse durch die Pandemie jede Woche zu mehreren Videobesprechungen treffen.
Marc Ehret, Standortleiter in Reichshoffen, wo die neuen grenzüberschreitend einsetzbaren Fahrzeuge produziert werden, wies in seinem Bericht über den Entwicklungsstand darauf hin, dass gegen Ende des Jahres 2022 auch am Grenzübergang bei Wissembourg die ersten Testfahrten des „Regiolis TFL“ vorgesehen seien.