Die Ministerpräsidentin dankte den Esten für ihr großes humanitäres Engagement bei der Aufnahme ukrainischer Vertriebener. „Mehr als 30.000 Menschen, das entspricht mehr als zwei Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes, haben dort bereits Unterkunft gefunden. Wir sind uns bewusst, wie schwierig die Lage gerade für die baltischen Staaten mit ihrem hohen russisch-stämmigen Bevölkerungsanteil ist“, so die Ministerpräsidentin.
Rheinland-Pfalz und Estland pflegen seit vielen Jahren gute Beziehungen zueinander. Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Herausheben möchte ich hierbei die aktive und fruchtbare Kooperation zwischen den Polizeikräften unserer Länder seit 1991. In den letzten Jahren konzentrierte sich die Zusammenarbeit auf Erfahrungsaustausche, gemeinsame Trainings und Ausbildungsunterstützung. Immer wieder fahren Studierende der Hochschule der Polizei nach Estland zu Hospitationen. Darüber hinaus ist Estland Vorreiter in der Digitalisierung, auch von den estnischen Erfahrungen bei E-Government, E-Health und E-Education können wir profitieren. Im Wissenschaftsbereich prüfen wir, ob eine vertiefte Zusammenarbeit in der Biotechnologie möglich ist.“
Rheinland-Pfalz ist in diesem Jahr Partnerland des „Deutschen Frühlings in Estland“ und präsentiert sich dem estnischen Publikum als innovatives und modernes Land. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft und dem Goethe Institut in Tallinn finden seit Anfang April über vier Wochen hinweg zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter Weinpräsentationen, Konzertveranstaltungen der Villa Musica oder eine Lyrikerlesung des Künstlerhauses Edenkoben. Darüber hinaus haben Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer und Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Denis Alt das Land mit Delegationen bereist und neue Kontakte geknüpft, um die Zusammenarbeit auszubauen.
Begleitet wurde der Botschafter von der estnischen Honorarkonsulin Astrid von der Malsburg, deren konsularische Zuständigkeit auch Rheinland-Pfalz umfasst.