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Mentoring-Programm „Mehr Frauen an die Spitze!“ ist Leuchtturmprojekt

„Seit 75 Jahren steht die Gleichberechtigung im Grundgesetz. Sehr viel hat sich in diesen 75 Jahren verändert, dennoch gibt es immer noch viel zu tun. Dabei ist klar: die Gleichstellung der Geschlechter ist eine Frage der Gerechtigkeit“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Auftakt der Alumni-Netzwerkveranstaltung im Rahmen des Mentoring-Programms „Mehr Frauen an die Spitze!“ in der Staatskanzlei in Mainz.
Dr. Katharina Popanda, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Vanessa Fischer
Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit der Moderatorin der Veranstaltung, Dr. Katharina Popanda, Geschäftsführerin der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und Vanessa Fischer, Ständige Vertreterin des Chefs der Staatskanzlei.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer Alumni-Netzwerkveranstaltung
Ministerpräsidentin Malu Dreyer: "Es ist wichtig, auf Gleichstellungsfragen und die Situation von Frauen im Berufsleben immer wieder aufmerksam zu machen."

Wichtige Ziele des 2009 vom rheinland-pfälzischen Frauenministeriums ins Leben gerufene Mentoring-Programm sind, den Frauenanteil in der Landesverwaltung in Führungspositionen signifikant zu erhöhen sowie den Anteil von Frauen in Gremien der Landesverwaltung langfristig zu steigern. „Das Programm ‚Mehr Frauen an die Spitze!‘ hat sich inzwischen zu einem Leuchtturmprojekt meiner Landesregierung entwickelt und wird bereits als Best Practice Beispiel von anderen Bundesländern gesehen und umgesetzt“, unterstrich die Ministerpräsidentin. Bei der Alumni-Auftaktveranstaltung in der Staatskanzlei sprach sie auch über ihre eigenen Erfahrungen als weibliche Führungskraft und suchte das persönliche Gespräch mit den Teilnehmenden. 

Das Grundprinzip des Mentoring-Programms beruht auf der vertrauensvollen Beziehung zwischen einer erfahrenen Führungskraft (Mentorin oder Mentor) und einer potentiellen Nachwuchsführungskraft (Mentee). Aufgabe der Mentorin oder des Mentors ist es, fachliches Wissen und Erfahrungswissen weiterzugeben sowie die Mentee in bestehende Netzwerke einzuführen. Damit soll die persönliche und berufliche Entwicklung von Frauen gefördert werden (unter anderem im Hinblick auf den Erwerb von Kompetenzen, die Planung und Entwicklung der eigenen Karriere, die Analyse von Stärken und Schwächen und den Aufbau des beruflichen Netzwerks).

Das Mentoring-Programm startete im Jahr 2010 mit 17 Mentees in die erste Runde und findet seitdem jährlich statt. Mittlerweile haben rund 200 engagierte Mentees das Programm erfolgreich absolviert. Alle Ressorts, die Landtagsverwaltung, der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationssicherheit sowie die Staatskanzlei nehmen an dem Programm teil. Der Frauenanteil in Führungspositionen in der Landesverwaltung ist von damals 25 Prozent auf mittlerweile 34 Prozent angestiegen.

„Es ist wichtig, auf Gleichstellungsfragen und die Situation von Frauen im Berufsleben immer wieder aufmerksam zu machen. Denn Gleichstellung ist auch wichtig, wenn wir als Land wirtschaftlich erfolgreich sein wollen. Wir wissen: Gemischte Teams bringen bessere Ergebnisse. Frauen sind heute so gut ausgebildet wie noch nie. Wir befinden uns in einem Veränderungsjahrzehnt, in dem die Art, wie wir leben, arbeiten und produzieren, sich grundlegend verändert. Wir wollen diese Veränderungen nutzen und Rheinland-Pfalz zum Gewinnerland dieser Transformationen machen, mit echter Zukunftsindustrie und nachhaltiger Wirtschaftsweise. Dafür brauchen wir alle klugen, motivierten und kompetenten Männer und Frauen. Wenn wir innovativ sein wollen, können wir uns schlicht nicht leisten, auf die geballte Expertise unserer klugen Frauen zu verzichten“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Durch die neuen Alumni-Netzwerkveranstaltungen sollen die Teilnehmenden des Mentoring-Programms „Mehr Frauen an die Spitze!“ auch nach dem jeweiligen Ende des ca. ein Jahr dauernden Mentoring-Programms in Kontakt bleiben, sich mit den Personalverantwortlichen vernetzen und ihr Netzwerk festigen und ausbauen können. Es geht zudem um einen fachlichen als auch interdisziplinären Austausch – nicht nur über Führungsthemen –, insbesondere durch das jahrgangsübergreifende Kennenlernen weiterer Teilnehmenden.

„Das Thema Frauen in der Führung ist mir ein großes Anliegen, denn leider ist auch in diesem Bereich noch keine Geschlechtergerechtigkeit erreicht. Frauen sind in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert. Um das zu ändern, braucht es einen doppelten Wandel: Es braucht veränderte Rahmenbedingungen, starke Frauen müssen aber auch deutlicher sichtbar werden, um einen kulturellen Wandel zu erzeugen. Role models, Mentoring, Netzwerke – sie alle rufen in Erinnerung: Natürlich können Frauen heute alles werden. Und das sollten sie einfordern und sich nicht entmutigen lassen!“, resümierte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

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