| Zum Tod von Dr. Lea Ackermann

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Ordensschwester Lea Ackermann war eine Kämpferin für Frauen in Not

„Lea Ackermann war in ihrem Eintreten für Frauenrechte und in ihrem Kampf gegen die sexuelle Unterdrückung von Frauen ein Vorbild für uns alle“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Tod der am Dienstag in Trier im Alter von 86 Jahren verstorbenen Ordensschwester.
Schwester Lea Ackermann
Lea Ackermann ist am Dienstag, 31. Oktober, in Trier im Alter von 86 Jahren verstorben.

„Es zeugt von großem Mut und einem unbeirrbaren Willen, mit wie viel Kraft und Stärke Lea Ackermann sich jahrzehntelang für Frauen und Mädchen in Not einsetzte. Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe standen im Zentrum ihrer Arbeit“, zeigte sich die Ministerpräsidentin tief beeindruckt vom Engagement von Lea Ackermann.

Die 1937 in Völklingen geborene Ackermann trat nach einer Lehre zur Bankkauffrau dem Orden der Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von Afrika bei. Später studierte sie in München und promovierte 1977 in Pädagogik über „Erziehung und Bildung in Ruanda“. In Kenia und Ruanda arbeitete sie nach ihrem Studium als Lehrerin und erlebte dort, wie Frauen aus Elend in die Prostitution getrieben wurden. Aus dieser erdrückenden Erfahrung heraus gründete Ackermann 1985 in Kenia die Hilfsorganisation SOLWODI (Solidarität mit Frauen in Not), um kenianischen Frauen beim Ausstieg aus der Armutsprostitution zu helfen. SOLWODI ist heute an 18 Standorten vertreten. In Deutschland hat die Organisation 19 Fachberatungsstellen und sieben Schutzeinrichtungen für Frauen und Kinder in Not. SOLWODI tritt für die Rechte von Frauen mit Migrations- oder Fluchthintergrund ein, die Not und Gewalt erfahren haben und ermöglicht den Opfern durch Beratungs- und Bildungsangebote ein eigenständiges Leben in Deutschland oder unterstützt Bemühungen von Frauen, die in ihre Heimat zurückkehren wollen.

„Jeden Tag sind Frauen und Mädchen überall in der Welt und auch bei uns in Rheinland-Pfalz häuslicher und organisierter Gewalt ausgesetzt. Die von Lea Ackermann gegründete Organisation bietet einen Ort, an dem sich Betroffene geborgen fühlen können. Viele Frauen und Kinder konnten sich mit der Unterstützung von SOWOLDI aus der Prostitution befreien“, würdigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer das jahrzehntelange Wirken der katholischen Ordensschwester. Für ihren Einsatz für Frieden und Menschenwürde wurde Lea Ackermann vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz, dem Großen Bundesverdienstkreuz und dem rheinland-pfälzischen Kinderschutzpreis.

„Wir trauern um Lea Ackermann. Mein Mitgefühl gilt allen, die in diesen schweren Stunden um sie trauern. Sie hat mit ihrer Schaffenskraft vielen Frauen und Mädchen geholfen. Dafür sind wir ihr sehr dankbar“, betonte die Ministerpräsidentin.

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