„Wir brauchen Mut, gemeinsam Veränderungen anzupacken. Bis spätestens 2040 wollen wir Klimaneutralität erreichen, der Wald als CO2-Senke ist dafür unerlässlich“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Wir stehen angesichts des voranschreitenden Klimawandels vor einer Herkulesaufgabe – hier vor Ort und weltweit.“ Der Ausstoß von Treibhausgasen müsse so schnell wie möglich reduziert werden. Zudem brauche es Konsens- und Kompromissfähigkeit, um eine gute Balance zwischen Waldschutz und Waldnutzung zu gewährleisten.
„Der Wald stellt für uns alle wichtige Leistungen zur Verfügung – vom sauberen Wasser über saubere Luft bis hin zum Schutz vor Erosion. Daher ist es immens wichtig, unsere Wälder zu erhalten und da, wo der Wald dem Klimawandel zum Opfer fiel, wieder nachhaltig aufzubauen. Dazu brauchen die Waldbesitzenden finanzielle Unterstützung. Denn allein die Wälder in Rheinland-Pfalz speichern rund ein Viertel unserer CO2-Emissionen. Die Vielfalt der Leistungen unserer Wälder spiegelt sich auch in unseren politischen Programmen wider: Wir wollen mit der Landesinitiative Klimabündnis Bauen und dem Label ‚Holz von Hier‘ Holz als Rohstoff stärken. Zudem kümmern wir uns um die Insektenvielfalt im Wald, wir fördern Windenergie im Wald und gleichzeitig kümmern wir uns um Wasserrückhalt, wir fördern Waldpädagoginnen und Waldpädagogen und Landesforsten lädt die Bürgerinnen und Bürger zum Walddialog ein, wie zuletzt bei den Deutschen Waldtagen“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder.
Der Klimawandel bedroht den Wald existenziell. 85 Prozent der Bäume sind unter anderem aufgrund langer Dürrephasen geschädigt. Der Wald reduziert die CO2-Emissionen des Landes Rheinland-Pfalz derzeit um rund 12 Prozent und muss auch in dieser wichtigen Funktion erhalten werden.
Bereits 2019 wurde von der Landesregierung gemeinsam mit Kommunen und Waldbesitzenden mit der Walderklärung „Klimaschutz für den Wald – unser Wald für den Klimaschutz“ ein strategischer Gesamtrahmen für Waldumbau und Walderhalt erarbeitet. „Die Ziele setzen wir seitdem mit einer Vielzahl von Instrumenten, Maßnahmen und Projekten um“, sagte die Ministerpräsidentin. Sie verwies ebenfalls auf die Förderung von Holz als klimapositiven Baustoff und die Verwendung regionalen Holzes, das regionale Wertschöpfung sowie Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen stärkt.
Außerdem werden in Zukunft die wald- und klimabezogene Forschung sowie die Weiterbildung und Qualifizierung gestärkt, zum Beispiel durch eine gemeinsame Forstliche Forschungsanstalt mit dem Land Baden-Württemberg oder den Ausbau des Weiterbildungszentrums Hachenburg. Ministerpräsidentin Malu Dreyer hob besonders die enge Zusammenarbeit mit deutschen und europäischen Nachbarn hervor.
Auf der Tagung gab es verschiedene Diskussionsrunden, unter anderem über ökosystemorientierte Waldbewirtschaftung und den Effekt des „Green Deal“ der Europäischen Union auf die Entwicklung der Forstwirtschaft. Klimaschutzministerin Eder nahm an der Podiumsdiskussion „Eine zukunftsfähige Waldpolitik für Land, Bund und Europa“ teil.