Nach Informationen aus dem Koordinationsbüro kam es durch sehr intensive und langhaltende Regenfälle, vor allem im Norden und Westen Ruandas in den Distrikten Rubavu, Nyabihu, Musanze, Rutsiro, Karongi und Ngororero zu heftigen Sturzfluten und unzähligen Erdrutschen. Kleine Bäche entwickelten sich demnach in kürzester Zeit zu reißenden Fluten, die dann alles mitrissen, was ihnen im Weg stand. Daneben gab in der extrem bergigen Region unzählige Erdrutsche, die Häuser und Ställe zum Einstürzen brachten, Straßen verschütteten und Brücken mitrissen. Die bisherige offizielle Zahl von 127 Toten wird voraussichtlich weiter steigen, denn noch immer werden viele Menschen unter den eingestürzten Häusern und in den Wassermassen vermutet.
„Das Koordinationsbüro versucht derzeit Kontakt mit möglichst vielen unserer Partner in den betroffenen Gebieten aufzunehmen, um zu erfahren wie es ihnen geht und ob sie direkte Hilfe benötigen. Die, die bisher erreicht werden konnten, berichteten von dramatischen Umständen vor Ort. Die Lage sei nach wie vor unübersichtlich, vor allem abseits der großen Straßen, aber man sei dabei, aufzuräumen. Viele der Betroffenen zählten schon vor der Flut zu den Ärmsten der Armen. Es sind zumeist Kleinbauern und das wenige was sie besaßen, wurde nun durch diese Katastrophe vernichtet. Kleidung, Essen und Saatgut/Vorräte und Vieh sind von den Fluten mitgerissen worden“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiter.