| Weinbaupolitische Fachtagung

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Weinbau ist ein wichtiger Identitätsfaktor für Rheinland-Pfalz

„Der Weinbau ist für unser Land nicht nur einer von vielen Produktionszweigen“, begrüßte Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Teilnehmenden des weinbaupolitischen Seminars der Friedrich-Ebert-Stiftung per Videokonferenz.
Weinbau RLP

„Der Weinbau ist prägender Wirtschafts- und Identitätsfaktor. Er steht beispielhaft für erfolgreiche Familienbetriebe, für regionale Herstellung, für moderne, mit der Natur verbundene Arbeits- und Ausbildungsplätze. Bleiben Sie mit Herzblut engagiert für Ihre Branche, die Landesregierung wird es auch sein“, so die Ministerpräsidentin weiter.

Der Weinbau stehe wie viele andere Wirtschaftsbereiche auch vor großen Veränderungen und Herausforderungen, erklärte die Ministerpräsidentin. „Die Anpassung an den Klimawandel, die Digitalisierung, die nachhaltige Produktion und die sorgsame Verwendung von Pflanzenschutzmitteln, ein ressourcenschonendes Flächenmanagement und die Fachkräftegewinnung sind einige dieser Aufgaben. Durch die Fortschritte beim Smart Farming werden unsere Betriebe zukünftig einen maßgeblichen Beitrag zur Bewältigung dieser Aufgaben leisten“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Dafür brauche es aber für den gesamten Sektor ausgewogene Regelungen auf europäischer Ebene. Die Landesregierung setze sich in den entsprechenden Fachgremien genau dafür ein. Die Ausgestaltung der neuen Öko-Regeln der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union müsse, so die Ministerpräsidentin, dringend nachgebessert werden.

Ein wichtiges Signal für die Landwirtschaft seien auch die Nachbesserungen bei den Kürzungsvorschlägen der Bundesregierung. „Die Entscheidung der Bundesregierung, die Kfz-Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Maschinen beizubehalten, ist richtig“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Zudem bleibe die Agrardieselbeihilfe bis 2023 vollständig erhalten und werde bis 2026 abgeschmolzen. „Damit können die Bauern und Bäuerinnen besser für die Zukunft planen. Ich bin sehr froh, dass die Bundesregierung die Interessen der Landwirte und Landwirtinnen berücksichtigt und diesen Kompromiss gefunden hat“, bekräftigte die Ministerpräsidentin.

Auch Weinbauministerin Daniela Schmitt nahm digital an einer Podiumsdiskussion mit Expertinnen und Experten aus Politik und Weinwirtschaft zum Thema „Aktuelle Entwicklungen im Weinbau“ teil. Gerade der Vorschlag der EU-Kommission zur Reduzierung des EU-Pflanzenschutzes habe die Branche in den vergangenen Jahren verunsichert. „Ich begrüße, dass sich das Europäische Parlament gegen diesen Vorschlag ausgesprochen hat“, so Schmitt. „Wir müssen Pflanzenschutzmittel auf das notwendige Mindestmaß reduzieren, aber ohne feste numerische Reduktionsziele und Verbote, sondern mit einem intelligenten Mix aus mechanischen, chemischen, biologischen und biotechnologischen Verfahren. Der Schlüssel dazu heißt Innovation.“ Rheinland-Pfalz zeige beispielsweise mit dem Schulterschluss Artenvielfalt, dass sich Weinbau und Biodiversität nicht ausschließen, sondern ergänzen.

Die Fachtagung widmete sich dem Thema „Zukunftswein in Rheinland-Pfalz“. Dabei ging es von der innovativen Vermarktung entalkoholisierter Weine über die Ressourcenschonung als Vermarktungsstrategie bis hin zum Weintourismus. Das Weinbaupolitische Seminar ist ein weinbaupolitischer Fachtag, ausgerichtet vom Regionalbüro Rheinland-Pfalz/Saarland der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Teilnehmenden waren eingeladen, mit Expertinnen und Experten aus Politik, Weinbau, Handel und Wissenschaft zu diskutieren.

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