Der mit 10.000 Euro dotierte Else Lasker-Schüler-Dramatikerpreis wird seit 1993 vom Pfalztheater Kaiserslautern im Auftrag der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur ausgeschrieben und alle zwei Jahre gemeinsam mit dem Else Lasker-Schüler-Stückepreis verliehen. Diese Honorierungen gehören zu den bedeutendsten Auszeichnungen auf dem Feld der deutschsprachigen Bühnendichtung. Künftig werden sie im Rahmen der rheinland-pfälzischen Theatertage verliehen, die die Theater in Koblenz und Trier, das Staatstheater Mainz sowie das Pfalztheater Kaiserslautern gemeinsam ins Leben gerufen haben. „Die Theatertage bieten eine tolle Gelegenheit, dass sich die vier Mehrsparten-Häuser unseres Landes Jahr für Jahr in einer anderen Stadt vorstellen und dem Publikum zeigen, wie sie an einzelne Stoffe herangehen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Gerade in diesen Zeiten sei Kultur wichtig, um Menschen zusammenzuführen, um Denkanstöße zu geben und wachzurütteln.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer erinnerte an das Vermächtnis des Ausnahmetalentes Else Lasker-Schüler, die als jüdische Künstlerin vor den Nationalsozialisten zunächst in die Schweiz geflohen und 1945 noch vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Jerusalem starb. „Mit diesem Preis wollen wir an ihre außergewöhnliche Persönlichkeit, an ihre große Liebe zur Literatur und zur Dramatik, an ihr Schaffen und an ihre Lebensgeschichte erinnern“, so die Ministerpräsidentin. In diesem Sinne soll die Preisverleihung auch eine Mahnung sein, die Stimme gegen Hass und Hetze laut zu erheben und sich für ein friedliches, weltoffenes Miteinander einzusetzen.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Genauso vielschichtig wie die Namensgeberin ist der Preis, der auch im Zeichen der Nachwuchsförderung steht. Mit den drei Stückepreisen wollen wir das kreative Schaffen und die freie Weiterentwicklung der Dramatikerinnen und Dramatiker unterstützen und fördern.“ Der mit 5.000 Euro dotierte und mit der Uraufführung am Pfalztheater Kaiserslautern verbundene erste Stückepreis ging an Caren Jeß für ihr Stück „Der Popper“. Der mit 3.000 Euro ausgestattete zweite Stückepreis, der auf Wunsch auch als dreimonatiges Aufenthaltsstipendium am Pfalztheater Kaiserslautern ausgegeben werden kann, wurde an Leon Ospald für sein Stück „Guppysterben“ verliehen. Magdalena Schrefels Stück „Ein Berg, viele“ wurde mit dem mit 2.000 Euro dotierten dritten Stückepreis ausgezeichnet.
Der Jury gehören an: Urs Häberli (Vorsitzender), Esther Boldt, Meike Klingenberg, Prof. Dr. Franziska Schößler und Ulrich Khuon.
Zu den bisherigen Else Lasker-Schüler-Preisträgern und -Preisträgerinnen gehören Ewald Palmetshofer (2018), Sibylle Berg (2016), Peter Handke (2014), René Pollesch (2012), Roland Schimmelpfennig (2010), Fritz Kater (2008), Dea Loher (2005) und Elfriede Jelinek (2003), Einar Schleef (2001), Rainald Goetz (1999), Volker Lüdecke, Werner Fritsch (1997), Harald Kislinger (1995), Kerstin Specht (1993).