| 40 Jahre Landesverdienstorden

Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeichnet 18 verdiente Persönlichkeiten aus

Nicht nur Rheinland-Pfalz feiert Jubiläum, auch der Landesverdienstorden blickt auf einen runden Geburtstag: Im Jahre 1982 wurde er zum ersten Mal vergeben – nun fand in diesem Jahr die 41. Verleihung der höchsten Auszeichnung des Landes statt. „Herausragende Verdienste und ehrenamtliches Engagement spielen sich oft im Hintergrund ab. Deshalb ist es mir wichtig, die besonderen Leistungen unserer Ordensträger und Ordensträgerinnen heute ins Rampenlicht zu stellen“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Ordensverleihung im Festsaal der Staatskanzlei.

„Menschen, wie sie, übernehmen Verantwortung füreinander und setzen sich ein. Sie sind es, die unser Land stark und zu einer liebenswerten Heimat machen.“ Im Rahmen einer Feierstunde überreichte die Ministerpräsidentin den Landesverdienstorden an 18 Frauen und Männer für ihr besonderes Engagement. Anlässlich des 75. Landesjubiläums wurden in diesem Jahr mehr Ordensträgerinnen und –träger geehrt als in den Jahren zuvor.

Mit dem Landesverdienstorden werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die Außergewöhnliches und Überdurchschnittliches für Rheinland-Pfalz geleistet haben. Um die Bedeutung zu unterstreichen, ist die Zahl der Ordensträgerinnen und Ordensträger auf insgesamt 800 begrenzt.

Geehrt wurden (in alphabetischer Reihenfolge):

Professor Dr. Wolfgang Benz, Berlin

Seit fast 30 Jahren begleitet und fördert Professor Benz die staatliche Gedenkarbeit in Rheinland-Pfalz. Unter anderem setzte er sich in den Gremien der Landeszentrale für politische Bildung für die Aus- und Aufbaumaßnahmen der Gedenkstätten in Osthofen und Hinzert ein. Als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Fachbeirats zur Gedenkarbeit Rheinland-Pfalz unterstützte er die Landeszentrale für politische Bildung von 2002 bis 2021. Darüber hinaus war er Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin.

Silvia Bürger, Eppelheim

Silvia Bürger engagiert sich seit vielen Jahren in besonderem Maße gegen Gewalt an Frauen. Sie ist seit fast 30 Jahren im Frauenhaus Speyer tätig, dessen Leitung sie vor zwölf Jahren übernahm. Zudem ist sie in den zentralen Gremien des RIGG, dem Landesweiten Runden Tisch und dem Regionalen Runden Tisch, dem AK „Gewalt an Frauen“ Speyer, engagiert. Von 2009 bis 2022 war sie Mitglied im Landesfrauenbeirat.

Dottoressa Francesca Chillemi Jungmann, Landau in der Pfalz

Seit 1994 engagiert sich Dottoressa Francesca Chillemi Jungmann im jetzigen Beirat für Migration und Integration der Stadt Landau. Von 1994 bis 1999 war sie Vorsitzende dieses Gremiums und in dieser Funktion Initiatorin für das Interkulturelle Fest und für die Woche der Kulturen. Zusätzlich war sie über viele Jahre Sprecherin des Initiativausschusses Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz und auf kommunalpolitischer Ebene von 1999 bis 2014 als Mitglied im Landauer Stadtrat aktiv.

Professor Dr. Andreas Dengel, Otterberg

Professor Andreas Dengel ist ein international renommierter Wissenschaftler im Bereich der Schlüsseltechnik Künstliche Intelligenz, ein erfolgreicher Unternehmensgründer sowie Initiator und Mentor vieler erfolgreicher Start-Up-Unternehmen.

Von seinem herausragenden Engagement profitieren sowohl der Wissenschaftsstandort wie auch der Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Im Laufe seiner Karriere gelang es ihm, eine wertvolle Verbindung in die japanische Wissenschaftslandschaft zu den namhaften japanischen Forschungseinrichtungen und Universitäten aufzubauen und zu etablieren. Für seine Verdienste hat er bereits zahlreiche internationale Ehrungen erhalten.

Bertram Fleck, Mainz

Bertram Fleck gilt als bedeutender Pionier der Energiewende in Rheinland-Pfalz, dessen Erfolge überregional und weltweit bekannt wurden. Von 1989 bis 2015 war er Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises und setzte sich für das Erreichen der gesteckten ökologischen Ziele ein. Bereits 1999 begann der Landkreis mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und investierte in Biomasse, Photovoltaik und Windkraft.

Dr. Wolfgang Heusel, Trier

Von 2000 bis 2020 war Dr. Wolfgang Heusel Leiter der Europäischen Rechtsakademie in Trier. 1992 wurde die ERA in Trier als öffentliche Stiftung mit dem Ziel gegründet, das Bewusstsein und die Anwendung des Europarechts zu fördern. Im Januar 1993 wurde Wolfgang Heusel stellvertretender Direktor und Leiter des Programmbereichs der ERA. In den Jahrzehnten seines Wirkens hat er den Auftrag der Europäischen Rechtsakademie mit großem Engagement und Einfallsreichtum geprägt und deren Entwicklung sachkundig mitgestaltet.

Peter Klee, Koblenz

40 Jahre lang war Peter Klee als ausgebildeter Gesundheitsingenieur sowie Diplom-Ingenieur für Umwelt- und Hygienetechnik im Medizinaluntersuchungsamt Koblenz tätig. In diesem Bereich ist er seit Jahrzehnten engagiert und begleitet mit Akribie Planungen, Bauvorhaben und Begehungen hygienerelevanter Einrichtungen für Ministerien, Gesundheitsämter und andere Akteure im Bereich des Gesundheitswesens in Rheinland-Pfalz. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand war er im Rahmen der Flutkatastrophe Mitglied im Verwaltungsstab der ADD und leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Folgen der Flutkatastrophe.

Beata Kosno-Müller, Sargenroth

Von 2015 bis 2022 war Beata Kosno-Müller als stellvertretende Vorsitzende des Landeselternausschusses in Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz und als Vorsitzende des Kreiselternausschusses im Rhein-Hunsrück-Kreis tätig. Dort hat sie sich tatkräftig für die Ziele der Elternschaft und der Fachkräfte eingesetzt. Zum neuen Kita-Gesetz des Landes organisierte Beata Kosno-Müller eigene Veranstaltungen zum Thema, insbesondere für die Elternvertretungen auf Kreis- und Stadtebene und beantwortete Anfragen von Eltern aus dem ganzen Land.

Hildegard Krauß, Raumbach

Hildegard Krauß setzt sich mit ihrem langjährigen und vielfältigen Engagement für die Stärkung der Rolle von Frauen im ländlichen Raum, der Landwirtschaft sowie auf der kommunalpolitischen Ebene ein. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Landesfrauenbeirat sowie im Landesfrauenrat Rheinland-Pfalz ist hierbei besonders zu nennen. Weiterhin ist sie Mitglied in einer Vielzahl unterschiedlicher Gremien auf Landes- und Bundesebene wie dem Ausschuss Agrar und Umwelt, ländliche Räume und Entwicklung.

Professor Dr. Michael Matheus, Mainz

Professor Michael Matheus ist ein bekannter Spezialist für die rheinland-pfälzische Landesgeschichte und ein europaweit geschätzter Historiker. Als langjähriger ehrenamtlicher erster Vorsitzender und Direktor des Instituts für Geschichtliche Landeskunde (IGL) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat er der rheinland-pfälzischen Landesgeschichte ein starkes Profil verliehen und diese gesamtgesellschaftlich zugänglich gemacht. Von 2002 bis 2021 übernahm er die Leitung des Deutschen Historischen Instituts in Rom und war von 2013 bis 2021 als Vorsitzender des Deutschen Studienzentrums in Venedig tätig.

Michael Maul, Mainz

Als Inhaber der Rheinfähre zwischen Ingelheim und Oestrich-Winkel setzt sich Michael Maul ehrenamtlich für die Belange des Fährgewerbes ein. Seit 2009 ist er Vorsitzender des Deutschen Fährverbandes e.V., in dem er zuvor ab 2002 als stellvertretender Vorsitzender fungierte. In dieser Funktion hat er sich in vielfältiger Weise für die Verbesserung der Fährangebote im Mittelrhein eingesetzt. Als Koordinator der Fähren am Mittelrhein hat Michael Maul den Fährbund im Mittelrheintal initiiert und erfolgreich umgesetzt. Durch die gegenseitige Anerkennung von Zeitkarten werden die Nutzungsmöglichkeiten für die Fährgäste verbessert und zugleich die Fähren als Teil des ÖPNV gestärkt.

Professor Dr. Hanns-Josef Ortheil, Stuttgart

Professor Hanns-Josef Ortheil gehört zu den bekanntesten und auflagestärksten Autoren im deutschsprachigen Raum. Als „bekennender Westerwälder“ lebt er einen Großteil des Jahres in seiner Heimatstadt Wissen an der Sieg. Seine Werke verweisen immer wieder auf den Westerwald, der dadurch seinen Leserinnen und Lesern zugänglich gemacht wird. Seit 2003 ist er Professor für Kreatives Schreiben an der Universität Hildesheim. Zudem engagiert er sich in seiner Heimat: Im Jahr 2001 hat er die „Westerwälder Literaturtage“ in Wissen gegründet, die mittlerweile neben dem Eifel-Literatur-Festival zu den bekanntesten Literaturfestivals gehören.

Renate Pepper, Dattenberg

Renate Pepper war 20 Jahre lang Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtages und hatte von 1997 bis 2011 das Amt der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden inne. Auch ist sie seit vielen Jahren kommunalpolitisch aktiv. Ein großes Feld ihres Engagements liegt in der Medienpolitik: 25 Jahre lang war sie der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz in unterschiedlichen Funktionen und Positionen eng verbunden. So auch als Direktorin der LMK von 2012 bis 2018 und als Vorsitzende der Versammlung von 2001 bis 2011. Seit ihrem Ausscheiden aus dem Amt der Direktorin der LMK engagiert sich Renate Pepper ehrenamtlich in ihrer Heimatregion.

Dr. Klaus Reeh, Oberbillig

Dr. Klaus Reeh engagiert sich in besonderem Maße im Bereich Kultur. Seit 2011 ist er Vorsitzender der Tuchfabrik Trier (TUFA), ein soziokulturelles Zentrum sowie eine Kleinkunstbühne. Ehrenamtlich setzt er sich nicht nur für das Kulturzentrum TUFA und dessen Mitgliedsverbände ein, sondern auch für die regionale Kulturszene. Dank seines Engagements hat sich Trier zu einem Zentrum neuer Kunstformen und -formate entwickelt und sich hierbei auch für den grenzüberschreitenden Austausch im Rahmen der Großregion stark gemacht. Neben der Universität Trier und der Hochschule für Gestaltung, pflegt Dr. Klaus Reeh eine enge Zusammenarbeit mit dem Hospiz-Verein Trier, dem Förderverein Schloss Malberg und der Kulturscheune in Minden.

Gerold Reker, Kaiserslautern

Gerold Reker zeichnet sich durch sein zahlreiches und vielfältiges Engagement für seine Tätigkeit in der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und für das Land Rheinland-Pfalz im Bereich des Bauens und Wohnens besonders aus. Von 2007 bis 2012 war er zunächst Vizepräsident, von 2012 bis 2022 schließlich Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Gleichzeitig hatte er das Amt als Vorsitzender der Stiftung Baukultur inne. Den Wiederaufbau im Ahrtal hat Gerold Reker von Beginn an konstruktiv begleitet.

Privatdozentin Dr. Sigrid Rieuwerts, Zotzenheim

Durch ihr wissenschaftliches und persönliches Engagement hat Dr. Sigrid Rieuwerts dazu beigetragen, dass es heute sowohl in kultureller wie auch in fachlicher Hinsicht einen lebendigen Austausch zwischen Schottland und der Johannes-Gutenberg-Universität sowie dem Land Rheinland-Pfalz gibt. Die Universität wurde dank ihres Engagements zu einem Zentrum für Schottlandstudien in Europa, und es ergaben sich dauerhafte Forschungs- und Lehrkontakte zu mittlerweile fast allen schottischen Universitäten. Im Rahmen des von ihr gegründeten GET across Border-Programms (German Educational Trainees) konnte Dr. Sigrid Rieuwerts hunderte Mainzer Lehramtsstudierende in schottischen Schulen platzieren.

Anna Schädler, Mainz

Anna Schädler setzt sich für die gleichberechtigte und umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen sowie das selbstverständliche Miteinander behinderter und nichtbehinderter Menschen ein. 1981 wurde sie hauptamtliche Landesgeschäftsführerin der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz und übernahm gleichzeitig die ehrenamtliche Geschäftsführung der Landesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte, heute LAG Selbsthilfe Behinderter. Zudem war sie Mitglied im Vorstand der Lebenshilfe Bad Kreuznach sowie Landesvorsitzende der Selbständigkeitshilfe bei Teilleistungsschwächen e.V. (SeHT e.V.), bei der sie heute als Vorsitzende der Kreisvereinigung tätig ist. Außerdem ist sie Vorstandsvorsitzende des Betreuungsvereins für die Stadt Mainz und den Landkreis Mainz-Bingen sowie Kuratorin der idm-Stiftung zur Förderung der Mobilität von Menschen mit Behinderungen. Bis heute organisiert Anna Schädler Freizeitmaßnahmen für Menschen mit Teilleistungsstörungen.

Andreas Winheller, Mainz

Andreas Winheller engagierte sich von 2008 bis 2022 als Sprecher des Stadtelternausschusses von Mainz und von 2015 bis ebenfalls 2022 als Vorsitzender des Landeselternausschusses der Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz (LEA). Dort hat er Auftritte und Beiträge für die Ziele der Elternschaft und der Fachkräfte erarbeitet. Auch brachte er sich in die Erarbeitung des Kita-Gesetzes des Landes ein. Insbesondere auch in der Corona-Pandemie vertrat Andreas Winheller die Elternsicht bei allen Entwicklungen, Besprechungen und Verhandlungen. Darüber hinaus unterstützte er umfassend die Elternperspektiven bei der Erarbeitung der Leitlinien zur Kindertagesbetreuung.

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