| 47. Carl-Zuckmayer-Medaille

Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeichnet Schauspieler und Autor Matthias Brandt für seine Verdienste um die deutsche Sprache aus

Der Schauspieler, Schriftsteller und Hörbuchsprecher Matthias Brandt erhält die 47. Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Für seine Verdienste um die deutsche Sprache und um das künstlerische Wort wird Ministerpräsidentin Malu Dreyer den bekannten Künstler am 18. Januar 2024 im Rahmen einer Feierstunde im Mainzer Staatstheater auszeichnen.
Matthias Brandt Carl-Zuckmayer-Medaille
Matthias Brandt erhält im Januar 2024 die 47. Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz.

„Sein Name steht für hochanspruchsvolle Unterhaltung, die ein breites Publikum begeistert. Auf der Bühne und vor der Kamera weiß der brillante Schauspieler mit Sprache umzugehen und durch seine einfühlsame Rolleninterpretation zu überzeugen. Mit der ihm eigenen Nonchalance und Lakonik erreicht Matthias Brandt aber auch mit seinen eigenen Texten und als literarischer Erzähler die Menschen. Matthias Brandt macht sich durch das gesprochene, rezitierte und geschriebene Wort also gleich in mehrfacher Weise um die deutsche Sprache verdient“, begründete die Ministerpräsidentin ihre Entscheidung, die sie nach Vorschlägen einer hochkarätig besetzten Fachkommission unter der Leitung von Kulturministerin Katharina Binz getroffen hat.

Mit seiner Kunst verstehe es Matthias Brandt, bitteren Schmerz, große Komik und zarte Zwischentöne sehr elegant miteinander zu verbinden. Scheinbar Nebensächliches und Elementares stelle er nebeneinander. „In dieser besonderen Mischung von Melancholie und Komik ist er Carl Zuckmayer ähnlich. Ich freue mich sehr darauf, Matthias Brandt am 18. Januar 2024 mit der renommiertesten rheinland-pfälzischen Kulturauszeichnung zu ehren“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Matthias Brandt, geboren 1961 in West-Berlin, hat seine Jugendjahre in Bonn verbracht und lebt heute in Brandenburg. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Es folgten zahlreiche Engagements an deutschen Theaterhäusern. In den späten 1980ern begann seine Karriere beim Film. Einem breiten Fernsehpublikum wurde er unter anderem als Münchner Hauptkommissar „Hanns von Meuffels“ im „Polizeiruf 110“ bekannt. Insgesamt stand der Schauspieler in über 80 Fernsehproduktionen vor der Kamera. 2021 kehrte er in Oliver Reeses Inszenierung von Max Frischs „Mein Name sei Gantenbein“ am Berliner Ensemble auf die Theaterbühne zurück. Brandt wurde bereits mit vielen unterschiedlichen Preisen für seine schauspielerischen Leistungen gewürdigt. Sein Roman „Blackbird“ (2019) und sein autobiographisches Werk „Raumpatrouille“ (2016) sind Bestseller. Außerdem arbeitet er als Hörbuchsprecher. Seine Stimme findet man unter anderem auch in Hörbüchern wie beispielsweise Robert Seetalers „Das Café ohne Namen.“

Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz seit 1979 jährlich, am 18. Januar, dem Todestag Carl Zuckmayers, an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Die Verdienste werden mit einer individuell gestalteten Kulturveranstaltung im Mainzer Staatstheater gewürdigt. Zu dem Preis gehört eine vom Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass Nackenheimer Wein, dem Lieblingswein Carl Zuckmayers.

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014), Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017), Yoko Tawada (2018), Robert Menasse (2019), Maren Kroymann (2020), Nora Gomringer (2021), Rafik Schami (2022), Nino Haratischwili (2023).

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