„Alle drei Institutionen haben Koblenz das Prädikat einer ,Musikstadt‘ eingebracht. Zugleich sind sie eine bedeutende Säule unserer Musikkultur und haben die kulturelle Identität des gesamten Landes maßgeblich geprägt. Den Jubilaren gratuliere ich herzlich und freue mich auf ein ganz besonderes Konzert an einem besonderen Ort, das dem wunderbaren Anlass gebührt.“ Mit diesen Worten eröffnete Kulturministerin Doris Ahnen am Freitag das Jubiläumskonzert, zu dem Orchester, Freundeskreis und Musikschule gemeinsam in die frischrenovierte Rhein-Mosel-Halle luden.
„Die gute Zusammenarbeit des musikalischen Dreigestirns findet nicht nur in der gemeinsamen Einladung ihren Ausdruck, sondern wird sich auch auf der Bühne beweisen, wenn beim Jubiläumskonzert Schülerinnen und Schüler der Musikschule mit den professionellen Musikerinnen und Musikern der Rheinischen Philharmonie gemeinsam ein Orchester bilden. Mit den Solistinnen und Solisten, von denen wiederum einige aus der Koblenzer Musikschule hervorgegangen sind, wurden weitere musikalische Kooperationspartner gewonnen, die die große Bedeutung des Koblenzer Musiklebens deutlich machen“, so Ahnen weiter.
In seinem Jubiläumsjahr blickt das Staatsorchester Rheinische Philharmonie in eine gute Zukunft: Intendant Frank Lefers gelang die erfolgreiche wirtschaftliche Konsolidierung, während das Orchester unter Generalmusikdirektor Daniel Raiskin weiter an Profil gewann und Musik auf hohem künstlerischen Niveau darbietet. „Die Rheinische Philharmonie ist ein Orchester mit Tradition, das sich auf der Höhe der Zeit befindet und dabei immer wieder Neues wagt“, ergänzt Doris Ahnen. So hat die Philharmonie etwa mit dem Jazzorchester „The Rhine Phillis Orchestra“ neues musikalisches Terrain erschlossen und erreicht mit frischen Akzenten auch das junge Publikum. So auch mit dem 2012 in Kooperation mit der Stommel-Stiftung gegründeten „Orchester der Generationen“, in dem Amateurmusikerinnen und -musiker aller Altersstufen zusammenkommen. Mit der Konzertreihe „r(h)ein:blicken & entdecken“ bietet die Rheinische Philharmonie ferner konzertpädagogische Erlebnisse für Jung und Alt. „Heute hat die Rheinische Philharmonie mehr junge Besucherinnen und Besucher als jemals zuvor“, so Ahnen.
Alle drei Institutionen können bereits auf eine lange Vergangenheit zurückblicken: So beginnt die Geschichte des Koblenzer Orchesters als Hofkapelle im Jahr 1654 und damit lange bevor es vor 40 Jahren als erstes Orchester überhaupt in die Trägerschaft des Landes übernommen wurde. Seitdem prägte es nicht nur die Kulturlandschaft im Norden des Landes, sondern begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer weltweit; in China ebenso wie in Ruanda oder in europäischen Konzerthäusern von Mailand bis Amsterdam und Salzburg. Auch die Ursprünge der Musikschule der Stadt liegen weit zurück; 1854 war zunächst die Gründung einer „Neuen Musikschule“ vorausgegangen. 1889 wurde dann das „Conservatorium Coblenz“ ins Leben gerufen. Der Vorgängerverein der „Freunde der Rheinischen Philharmonie“, die das Orchester als Partner und Förderer etwa beim Erwerb von Instrumenten oder der Organisation von Konzerten unterstützen, war 1959 gegründet worden.