Mit dieser Umstrukturierung reagiert die Landesregierung auf die anhaltend hohen Asylbewerberzahlen und den damit deutlich gestiegenen Platzbedarf. „Die AfA Ingelheim wird die AfA Trier entlasten und ist die erste von drei neuen Erstaufnahmeeinrichtungen, die in diesem Jahr die Arbeit aufnehmen. Eine angemessene Unterbringung von Asylsuchenden ist ein Baustein unserer humanen Flüchtlingspolitik, die Asylsuchende willkommen heißt und ihnen mit Respekt begegnet. Der permanente Ausbau unserer Aufnahmekapazitäten ist uns daher ein wichtiges Anliegen“, erklärte Integrationsministerin Irene Alt, die allen Kooperationspartnern und Beschäftigten der AfA für ihren Einsatz während des Ausbaus der AfA-Außenstelle zur eigenständigen Erstaufnahmeeinrichtung dankte. Die AfA Ingelheim verfügt über rund 750 Plätze, rund 330 Plätze mehr als bisher.
Dieser Schritt hat Auswirkungen auf die gesamte Infrastruktur der AfA: So hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bereits eine Außenstelle in Bingen eröffnet, bei der die Bewohnerinnen und Bewohner der AfA Ingelheim schon jetzt ihre Asylanträge stellen können. „Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit dem Bundesland. So können wir im Sinne der Flüchtlinge die Anträge auf Asyl zügig bearbeiten“, sagte BAMF-Präsident Dr. Manfred Schmidt.
Außerdem werden der Sozialdienst, die Krankenstation, die Spielstube und die Schule weiter ausgebaut, um der gestiegenen Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner der AfA gerecht werden zu können. Die Präsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Dagmar Barzen, erläuterte: „In unseren Erstaufnahmeeinrichtungen erhalten die Menschen nicht nur eine Unterkunft und medizinische Versorgung. Wir bemühen uns zusammen mit anderen Organisationen um eine soziale Betreuung, die den Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern mit unterschiedlichen kulturellen, ethnischen und religiösen Hintergründen gerecht wird.“
Auch die Ausländerbehörde und das Gesundheitsamt sind künftig auf dem Gelände der AfA ständig vertreten. Ministerin Alt dankte der Stadt Ingelheim und dem Landkreis Mainz-Bingen für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten. Landrat Claus Schick betonte die Solidarität im Landkreis mit den Asylsuchenden: „Es gibt zahlreiche ehrenamtliche Initiativen und Vereine auf Kreisebene und in den Kommunen, die sich mit großem Engagement für die Menschen einsetzen. Auch der Kreis stemmt diese Aufgabe, die eine besondere Herausforderung darstellt, personell und finanziell. Wir sehen dies als ein Gebot der Menschlichkeit und auch des gesunden Menschenverstandes. Unabhängig davon benötigen die Kommunen und auch wir weitere Unterstützung vor allem seitens des Bundes.“
Ingelheims Oberbürgermeister Ralf Claus ergänzte: „Die steigenden Asylbewerberzahlen stellen auch die Stadt Ingelheim vor große Herausforderungen. Ich bin sehr froh, dass wir aufgrund unserer guten Strukturen und eines großen ehrenamtlichen Engagements in unserer Stadt ein gutes Miteinander pflegen und Integration bisher gut gelingt.“
Da bei den Instandsetzungsarbeiten in den vergangenen Monaten der Fokus auf einem zusätzlichen Unterbringungsgebäude lag, müssen die Verwaltungs- und Funktionsräume zum Teil noch in Interimslösungen eingerichtet werden. Bevor sie alle ihr endgültiges Domizil beziehen können, stehen noch weitere Renovierungsarbeiten auf dem Gelände der AfA an.
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Flüchtlinge
Neue AfA nimmt Arbeit auf
Die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende Ingelheim ist ab 1. Juli eine eigenständige Erstaufnahmeeinrichtung.

© dpa