In den kommenden zwei Jahren sollen 12.000 der im neuen Uniformblau gehaltenen Ausweise verteilt werden.
Lewentz sagte, sehbehinderte Menschen erhielten dank der Brailleschrift nun die Sicherheit, dass sie tatsächlich von einem Polizisten angesprochen würden. "Bisher konnten Betrüger sie mit jeder Bankkarte hereinlegen", sagte er. Die Ausweise entsprächen auch sonst bundeseinheitlichen Sicherheitsstandards. So sei die Vorderseite mit einer Hologrammfolie überzogen, die das Landeswappen und mehrfach den Schriftzug "Rheinland-Pfalz" zeige.
Rheinland-Pfalz ist dem Innenminister zufolge nach Hessen und Nordrhein-Westfalen das dritte Bundesland mit Polizeiausweisen, die für Blinde lesbar sind. Lewentz kündigte an, bei der nächsten Innenministerkonferenz auch bei anderen Ländern für deren Einführung zu werben.
Der Landesbehindertenbeauftragte Ottmar Miles-Paul sieht in den Ausweisen einen kleinen, gleichwohl wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Zielvereinbarung "Behinderte und Polizei". Weitere Schritte müssten folgen.
Innenminister Lewentz kündigte ferner an, Polizisten noch besser für den Umgang mit Behinderten schulen zu wollen. "Das haben wir Nachholbedarf", räumte er ein. Als Beispiel nannte er, wenn eine kontrollierte Person stottere, würde viele Beamten das missverstehen. Dadurch werde die Situation verschärft, zuweilen reagierten Beamte sogar aggressiv.