Die Archäologen erhoffen sich neue Funde und weitere Einblicke in die wirtschaftliche Struktur eines römischen Großbetriebes, die gallo-römische Landwirtschaft und die Ernährung der damaligen Bevölkerung. Das Projekt ist vorerst auf fünf Jahre begrenzt.
Die Klassischen Archäologen der Universität wollen gemeinsam mit etwa 20 Studenten jährlich vier Monate in Fließem arbeiten. Dabei sollen Gebäude freigelegt und gefundene Objekte aufgearbeitet und dokumentiert werden. Start der Grabungen ist am 24. August.
Projektträger sind die Direktion Burgen Schlösser Altertümer der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz und das Zentrum für Altertumswissenschaften an der Universität Trier (ZAT).
Die römische Villa Otrang entstand bisherigen Forschungen zufolge vermutlich im 1. Jahrhundert nach Christus und war bis ins 4. Jahrhundert bewohnt. Die Villa mit ihren prachtvollen Mosaiken wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahe der römischen Fernstraße Trier-Köln entdeckt. Das Gelände wurde von der preußischen Regierung erworben, die vorläufige Schutzbauten errichten ließ.
In den Jahren 1838 und 1839 erfolgten Sanierungsmaßnahmen und der Bau weiterer Schutzhäuser. Dadurch konnten vier der rund dreizehn entdeckten Mosaike an Ort und Stelle erhalten werden. Die Schutzbauten selbst wurden im Jahr 1984 unter Denkmalschutz gestellt. Heute gehört die Villa dem Land Rheinland-Pfalz.