Auch die rheinland-pfälzische Kulturstiftung hat sich mit 28.000 Euro an den Baukosten beteiligt. "Die Pauluskirche ist mit der neuen Orgel bald wieder in der Lage, herausragende Konzerte zu veranstalten. Ich freue mich, dass wir sie von Landesseite dabei unterstützen konnten“, sagte Doris Ahnen.
Anhand von Bauplänen veranschaulichten der Vorsitzende des Orgelbauvereins Pauluskirche Werner Fuchs sowie die Kantorin der Kirche, Beate Rux-Voss, und Karl-Heinz Wendel vom Presbyterium der Evangelischen Pauluskirchengemeinde, wie die neue Orgel konkret aussehen soll und wie mit ihrer Hilfe Bad Kreuznach künftig wieder zum Anzugspunkt für Liebhaber von Orgel- und Kirchenmusik werden kann. Beate Rux-Voss begleitete den Termin musikalisch auf der alten Kirchenorgel, die ebenfalls erhalten bleibt.
Die evangelische Pauluskirche hat sich in der Vergangenheit als Veranstaltungsstätte für Orgelkonzerte über die Stadt Bad Kreuznach hinaus einen Namen gemacht. Regelmäßig waren hier namhafte Solisten und Orchester zu Gast und auch die Orgelwochen im Sommer gehörten zum festen Veranstaltungsprogramm. Mit der alten Kirchenorgel aber ließen sich erstklassige Aufführungen beispielsweise von Oratorien und Kantaten in den vergangenen Jahren nicht mehr bewerkstelligen. Die Ursache dafür liegt zum einen in der Fertigung der Orgel selbst, bei deren Herstellung im Jahr 1957 minderwertiges Material - für die Nachkriegszeit durchaus typisch - verwendet wurde. Zum anderen hat sich im Zuge eines Umbaus der Pauluskirche 1982 auch die Akustik zu Lasten der Orgel verändert. Anstelle einer aufwändigen Generalüberholung, die sich finanziell nicht von einer Neuanschaffung unterschieden hätte, beschloss das Presbyterium, eine neue Orgel bauen zu lassen und regte für deren Finanzierung die Gründung eines Orgelbauvereins an. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf 530.000 Euro.
Der Orgelbauverein Pauluskirche, der seit 2003 Geld für das neue Instrument sammelt und schon rund 500.000 Euro eingenommen hat, ist optimistisch, den noch ausstehenden Betrag bald zusammenzubekommen. An kreativen Ideen mangelt es ihm jedenfalls nicht. Das Modell, Paten für einzelne Orgelpfeifen zu werben, kam bereits gut an. Weiteres Geld sammelte der Verein über zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen, für die er namhafte Musiker wie den Pianisten Martin Stadtfeld und Redner wie den Mainzer Bischof Kardinal Lehmann und den luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker gewinnen konnte.
Erstmals zu hören ist die neue Orgel, die gerade in Bautzen fertiggestellt wurde, während eines feierlichen Gottesdienstes am Pfingstmontag, 28. Mai 2012, um 11 Uhr. Dann soll sie offiziell eingeweiht werden. Für den ganzen Tag sind bereits musikalische Darbietungen geplant.