In Rheinland-Pfalz leben bis zu 3000 Wildkatzen. Das ist etwa die Hälfte des bundesweiten Bestandes der scheuen Tiere.
Nun soll ein neun Kilometer langer und 50 Meter breiter Wanderkorridor zwischen Bienwald und Pfälzerwald geschaffen werden, um einer genetisch ungünstigen Aufsplitterung in zu kleine Teilpopulationen vorzubeugen. Dafür sollen unter anderem Rohrdurchlässe unter Straßen verlegt werden. "Die Isolierung von Lebensräumen ist ein Hauptgrund für die Dezimierung der Art", sagte der Bundesvorsitzende des Bundes Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, der zusammen mit Conrad sowie Vertretern der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR) und des Hunsrückvereins das Projekt vorstellte. Wegen des fehlenden Austauschs komme es zu Inzucht und langfristig zum Aussterben der Population.
Umweltministerin Conrad ergänzte: "Die Wildkatze ist eine Leitart und der Schutz ihres Lebensraums kommt auch anderen Tierarten zugute." Bisher fehle zudem eine sachgerechte Unterbringung verletzter und kranker Wildkatzen. Daher sollen in Fischbach bei Dahn (Pfalz) und an der Wildenburg nahe Kempfeld (Hunsrück) zwei Wildkatzenzentren entstehen. Neben Auffanggehegen für die seltenen Mäusejäger sollen dort die Arbeit wissenschaftlich dokumentiert und Umweltbildungsangebote für Familien und Touristen angeboten werden.
Einen weiteren Fokus legt das Projekt auf die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, um noch mehr Interesse an den scheuen Raubtieren zu wecken. So ist neben einer Bildungsmappe für Schulen, einem "Tag der Wildkatze" im Oktober 2009 sowie im Frühjahr 2010 auch ein "Wildkatzenlauf" als "Mitmachaktion" geplant. Am Montag startete darüber hinaus die neue Internetpräsenz www.wildkatze-rlp.de.