| Katastrophenschutz

Neuordnung des Katastrophenschutzes

Deutschland muss nach Ansicht von Innenminister Karl Peter Bruch den Katastrophenschutz in seiner Organisation wegen der Ereignisse in Fukushima überprüfen. "Heute muss das Restrisiko anders bewertet werden als noch vor Fukushima. Wir müssen genau analysieren, was brauchen wir an Notunterkünften, an Schutzanzügen und wie evakuieren wir eine Stadt, wenn gleich mehrere tragische Ereignisse auf einmal passieren", erklärte Bruch der dpa in einem Gespräch.
Innenminister Karl Peter Bruch
Innenminister Karl Peter Bruch

Bislang sei bei Notfallübungen beispielsweise am Atommeiler im hessischen Biblis immer nur das Szenario eines Unglücks durchgespielt worden. "Dass gleich mehrere dramatische Ereignisse geschehen könnten, wurde bisher immer ausgeschlossen, da ist nun eine Neubewertung nötig." Fukushima werde dazu führen, dass auch in Deutschland ganz andere Dimensionen von Räumungsaktionen geprobt werden müssten. "Der Status quo reicht dafür nicht."

Nach Überzeugung Bruchs hätte es in Deutschland nach vergleichbaren Ereignissen wie in Japan nicht viel anders ausgesehen, was die Evakuierung von Gebieten angeht. "Da wären wir nicht weiter." Angesichts der komplexen Gefahr von Atomunfällen betonte Bruch zwar: "Die Atomkraft bleibt unbeherrschbar, da können wir Katastrophenpläne noch und nöcher aufstellen." Aber: "Wir müssen wenigstens versuchen, eine bestmögliche Lösung zu finden."

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