„In dieser außergewöhnlichen Ausstellung begegnen dem Betrachter Menschen mit Gefühlen, Schwächen, Freuden und Ängsten. Es freut mich sehr, dass die Fotos und Gemälde den Blick richten auf Mitmenschen, die wir zu selten wahrnehmen,“ betonte die Bevollmächtigte des Landes beim Bund, Staatsekretärin Heike Raab bei der Ausstellungseröffnung.
„Menschen mit geistiger oder psychischer Behinderung werden von anderen Menschen oft als nicht normal empfunden. Doch tatsächlich sind die betroffenen Menschen als ´Mensch´ so normal wie jeder andere. Die Bilder bieten einen einzigartigen Einblick in eine eigene Welt,“ so Ulli Braun, Geschäftsführer der GHG Pfalzblick im Arbeiter-Samariter-Bund GmbH und Initiator dieses außergewöhnlichen Projektes. Die Werke entstanden in den Einrichtungen der GHG Pfalzblick, eine Gesellschaft des ASB Landesverbandes Rheinland-Pfalz e.V., in Pirmasens, die in den 80er Jahren aufgrund der Vorschläge der Psychiatrie-Enquête eröffnet wurden. Ziel war es damals, Menschen, die als Langzeitpatienten in psychiatrischen Krankenhäusern untergebracht waren, ein Leben außerhalb der Klinik zu ermöglichen.
Fotograf Robert Mohren: „Die Brücken der dargestellten Menschen zur Welt der Betrachter sind ebenso fragil und schwankend wie umgekehrt. Das wird geradezu körperlich spürbar.“ Maler Tariano Schneider ergänzt, „die Bilder verkörpern eine Gratwanderung, wie es der Titel des Projekts bereits ausdrückt. Es sind Grenzgänge, die mit Takt, Empathie und jeglichem Verzicht auf unangebrachte Kunstgriffe gemeistert wurden.“
Über mehrere Jahre und mit ständig tiefer gehenden Kontakten konnte das Kunstprojekt realisiert werden. Die Ausstellung wird unterstützt vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz, Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler ist Schirmherrin. Als Ausstellungskurator konnte der renommierte Kunstkritiker Prof. Klaus Honnef gewonnen werden.
Die Ausstellung ist geöffnet vom 16. Mai bis zum 16. Juni 2019, täglich von 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei.