| Menschen mit Behinderungen

NS-Opfer nicht vergessen

Anlässlich der Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Pfalzklinikum in Klingenmünster am 27. Januar hat der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen in Rheinland-Pfalz, Ottmar Miles-Paul, angemahnt, die Opfer des Nationalsozialismus nie zu vergessen.
Kranzniederlegung für die Opfer des Nationalsozialismus im Pfalzklinikum in Klingenmünster. Bild: Pressestelle Pfalzklinikum
Kranzniederlegung für die Opfer des Nationalsozialismus im Pfalzklinikum in Klingenmünster. Bild: Pressestelle Pfalzklinikum
Mit den sogenannte Grauen Bussen wurden behinderte Menschen in die Tötungsanstalten deportiert. In Stuttgart wird mit einem Mahnmal an diese Busse erinnert. Bild: dpa
Mit den sogenannte Grauen Bussen wurden behinderte Menschen in die Tötungsanstalten deportiert. In Stuttgart wird mit einem Mahnmal an diese Busse erinnert. Bild: dpa

Die Morde der Nationalsozialisten an den verschiedenen Bevölkerungsgruppen müssen eine Mahnung für die Achtung der Menschenwürde in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und für eine Gesellschaft der Vielfalt sein“, sagte Miles-Paul. 

„Lediglich aufgrund ihrer Behinderung wurden beispielsweise hunderttausende von Menschen während der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten zwangssterilisiert und umgebracht. Die unfassbaren Verbrechen der Nationalsozialisten haben tiefe Spuren in unserer Gesellschaft hinterlassen und verlangen von uns eine besondere Wachsamkeit, dass so etwas nie wieder passiert“, erklärte Miles-Paul weiter. 

Besonders in einer immer hektischer werdenden Gesellschaft tue es Not, dass die Menschen innehalten und verstärkt aufeinander achten. Gerade diejenigen, die von Ausgrenzung und Benachteiligungen betroffen oder bedroht sind, müssten in die Mitte der Gesellschaft rücken. 

„Deshalb ist die Verwirklichung des Ziels der Inklusion, also dem gleichberechtigten Leben behinderter und nichtbehinderter Menschen mitten in der Gesellschaft auch so wichtig. Das menschenverachtende Gedankengut des ‚unwerten Lebens‘ der Nationalsozialisten darf in unserer Gesellschaft nicht einmal mehr den Hauch einer Chance haben“, sagte Miles-Paul am Rande der Kranzniederlegung auf dem Klinikfriedhof in Klingenmünster. 

Von den mehr als 300.000 Menschen mit Behinderungen und psychiatrischen Erkrankungen, die der menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten zum Opfer fielen, hat die Einrichtung in Klingenmünster circa 2.000 Opfer zu beklagen.

Teilen

Zurück