| Energetische Sanierung

Nutzt Klimaschutz und Bewohnern

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke hat in Trier energetisch sanierte Wohnanlagen besichtigt. Dabei traf sie sich auch mit Vertretern der Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften und führte intensive Gespräche über Ökologie, Ökonomie und Ressourceneffizienz.
Besuch der GBT Wohnungsbau und Treuhand AG Trier; Foto: Dieter Jacobs / © MWKEL
Besuch der GBT Wohnungsbau und Treuhand AG Trier; Foto: Dieter Jacobs / © MWKEL

Die Wirtschaftsministerin unterstrich die Notwendigkeit, dass neben Einfamilienhäusern und Betriebsgebäuden auch Anlagen mit einer Vielzahl von Wohnungen nachhaltig modernisiert werden. „Gerade dort, wo viele Menschen leben, muss die Energiewende stattfinden“, betonte Eveline Lemke. „Wohngebäude bieten ausgezeichnete Möglichkeiten, Energie- und Ressourceneffizienz konkret umzusetzen und gleichzeitig den Bewohnern ein attraktiveres Umfeld zu bieten. Längerfristig sinken zudem die Kosten.“ Wer energieeffizient wohne, wohne günstiger und tue auch etwas für den Klimaschutz. „Und wer Rohstoffe schont, handelt nachhaltig.“ Lemke dankte den Wohnungsbauunternehmen im Land, die sich hier schon engagieren.

Ein solches Wohnungsunternehmen leitet Michael Schurich, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen. Der Vorstand der gemeinnützigen Baugenossenschaft Speyer eG weiß, dass gerade die Wohnungsgenossenschaften in Rheinland-Pfalz für ein sicheres, lebenslanges Wohnen stehen. „Wir sind keine kurzfristig interessierten Investoren, sondern langfristig engagierte Partner der Städte und der Landes“, so Schurich.

Dem stimmte auch Alexander Rychter zu – er spricht als Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen für 470 Mitgliedsunternehmen aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz sowie aus Nordrhein-Westfalen. „Die mehr als 1,2 Millionen Wohnungen unserer Mitgliedsunternehmen sind zu 67 Prozent modernisiert, über 21 Prozent haben eine Teilmodernisierung erfahren. Die Effizienz dieser Maßnahmen ist in der Tat sehr groß und kommt den Mietern zugute.“ Rychter unterstrich: „Von der Politik wünschen wir uns die nötigen Spielräume, Maßnahmen zur energetischen Modernisierung weiter mit Volldampf betreiben zu können. Eine zeitliche Begrenzung der Modernisierungsumlage würde die Wirtschaftlichkeit von Modernisierungen schädigen und wird voraussichtlich Investitionen hemmen, daher raten wir davon dringend ab.“

Dass Wohnen auch weiterhin bezahlbar bleiben muss, betonte auch die Trierer Bürgermeisterin Angelika Birk: „Breite Schichten der Bevölkerung müssen sich das Wohnen in modernisierten Gebäuden auch künftig noch leisten können.“

Diesen Hinweis nahm Wirtschaftsministerin Lemke auf: Sie regte an, auch die Kompetenz von Fachinstituten zu nutzen, um zum Beispiel passgenau Baustoffe zu entwickeln. Lemke: „Das Forschungsinstitut für Anorganische Werkstoffe – Glas/Keramik – GmbH (FGK) in Höhr-Grenzhausen ist hier ein Ansprechpartner. Es arbeitet im neu gegründeten Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff (IMKK) e.V. mit. Damit ist ein direkter Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Betriebe gewährleistet, die für die Bauwirtschaft produzieren.“ Ein wichtiges Thema sei neben der geeigneten Wärmedämmung auch das Recycling von Baustoffen. Zudem könnten bei der Sanierung Aspekte wie Barrierefreiheit oder auch moderate Mietkosten einbezogen werden.

Die Wirtschaftsministerin besuchte zwei Wohnungsprojekte der gbt (Wohnungsbau und Treuhand AG). Die Anlage Am Weidengraben in Trier hat über 370 Wohneinheiten. Dort erfolgt seit 2012 eine umfassende energetische Sanierung, bei der der Jahresenergiebedarf um fast die Hälfte reduziert wurde. Der Kostenaufwand betrug über 11 Millionen Euro. Weiterhin besichtigte sie das Projekt „Im Schammat“ in der Merziger Straße 1.

Teilen

Zurück