„Die gesammelten Pilze kommen dann auf Märkte und in Restaurants“, sagt Gerhard Hanke. Das verantwortungslose Sammeln habe bereits dazu geführt, dass die Pfifferling-Bestände im Land dramatisch zurückgegangen seien.
Vor allem aus dem Ober-Olmer-Wald sei berichtet worden, dass Gruppen kommen und mit gefüllten großen Körben wieder abziehen, sagt Gerhard Hanke. Zwar hätten die Kollegen in den Revieren einen wachsamen Blick auf die Pilzsammler, aber: „Ein ganzer Wald ist schwer zu kontrollieren", so Hanke.
Das Risiko, erwischt zu werden, ist relativ gering, räumt Thomas Hahlbrock von Landesforsten Rheinland-Pfalz ein. Es handle sich jedoch um kein Kavaliersdelikt. Durch massenhaften Pilzklau könne der Wald geschädigt werden, denn Tiere lebten von den Pilzen und Bäume gingen wichtige Symbiosen mit ihnen ein. Wer ohne Genehmigung mehrere Kilo Pilze aus dem Wald hole, müsse für diese Ordnungswidrigkeit mit einer Geldstrafe von bis zu 2.500 Euro, im Extremfall sogar von 10.000 Euro rechnen.
Laut Waldgesetz dürfen nur Pilze für den persönlichen Bedarf gesammelt werden, etwa ein Korb Pilze für eine Mahlzeit. Das Sammeln größerer Mengen ist nur mit Erlaubnis des Waldbesitzers oder einer Ausnahmegenehmigung der Naturschutzbehörde erlaubt.
|
Pilzklau
Pilzdiebe plündern Wälder
Die rheinland-pfälzischen Wälder werden derzeit an vielen Orten von Pilzdieben nahezu geplündert. Laut dem Leiter des Forstamtes Rheinhessen, Gerhard Hanke, fahren ganze Gruppen in Kleinbussen zum Sammeln in den Wald. Der kommerzielle Pilzklau, der über den Eigenbedarf hinausgeht, ist jedoch rechtswidrig und schadet dem Wald.
