| Landwirtschaft

Position der Milchbauern stärken

„Die Situation der Milchbauern ist seit Jahren angespannt. Auch wenn die Milchpreise zurzeit steigen, drücken hohe Produktionskosten und schwankende Milchpreise die Einkommen oft unter den Mindestlohn. Der Milch-Marker-Index kann dabei helfen, die Position der Bauern auf dem Milchmarkt zu stärken“, erklärte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken bei der Dialogveranstaltung „Mittwochs im MULEWF“.

Im Gespräch  mit Vertretern aus Milchwirtschaft, Politik und Verbänden ging es dieses  Mal um die Zukunft des Milchmarktes und den Milch-Marker-Index, den die  Milchbauernorganisation Milch Board entwickelt hat. Damit können die  Bauern für alle nachvollziehbar den Milchpreis ermitteln, den sie  brauchen, um ihre Kosten zu decken. „Die Milchbauern haben so eine  stichhaltige Basis für ihre Preisverhandlungen mit den Molkereien an der  Hand“, so Höfken.
 
„Faire Preise für unsere Milchbauern sind  aber nur dann erreichbar, wenn es dauerhaft gelingt, eine zu große  Milchmenge am Markt zu verhindern“, machte Höfken deutlich. Das Problem  bestehe seit der Milchkrise 2008. Trotzdem lasse die Bundesregierung  untätig Jahr um Jahr verstreichen. Bundeslandwirtschaftsministerin  Aigner hat eine Mengensteuerung auf EU-Ebene blockiert. „Angesichts des  Wegfalls der Milchquote ab 2015 brauchen wir aber dringend Regelungen,  die den Milchmarkt im Krisenfall stützen“, sagte Höfken. „Hier kann der  Milch-Marker-Index als Auslöser einsetzt werden und zeigen, wann  Krisenmaßnahmen zum Einsatz kommen müssen. Auf der kommenden  EU-Milchkonferenz am 24.September in Brüssel werde ich mich erneut für  wirksame Instrumente zur Marktsteuerung einsetzen“, kündigte Höfken an.

Die  Ministerin betonte abschließend die große Bedeutung der Milchbauern für  die Landbewirtschaftung in den Mittelgebirgslagen. „Allein in  Rheinland-Pfalz sichert die Milcherzeugung rund 3000 Arbeitsplätze in  den ländlichen Räumen. Die Milchviehbetriebe leisten mit der Pflege der  wertvollen Grünlandflächen in Eifel, Hunsrück, im Westerwald oder in der  Westpfalz einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaften  und der Artenvielfalt.“

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