"Die Sicherung von Fachkräften bedeutet vor allem, dass wir jede und jeden Einzelnen unterstützen und ihnen die Chance und die Möglichkeit geben, ihre individuellen Fähigkeiten zu entwickeln und einzubringen. Dafür müssen wir die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen", so die beiden Ministerinnen. Die Erwerbsbeteiligung der hier lebenden Menschen, die noch nicht oder nicht ausreichend in den Arbeitsmarkt integriert sind, müsse deutlich erhöht werden. Neben Jugendlichen müssten vor allem Frauen, Migrantinnen und Migranten, Alleinerziehende sowie arbeitslose Menschen unterstützt werden.
Die Konsensgruppe fordere, vor einer möglichen Zuwanderung möglichst alle Menschen, die hier leben, in den Arbeitsmarkt zu integrieren, gleichzeitig aber kürze die Bundesregierung die Bundesmittel für Beschäftigung und Qualifizierung von langzeitarbeitslosen Menschen. "Wenn wir es ernst meinen mit der Fachkräftesicherung dürfen die Mittel für die berufliche Integration nicht weiter gekürzt werden", so Dreyer und Alt.
Das Bundesgesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen (BQFG) sei ein wichtiger Schritt, um Migrantinnen und Migranten die Aufnahme einer ihrer Ausbildung entsprechenden Beschäftigung zu ermöglichen. Rheinland-Pfalz werde seine Landesgesetzgebung zügig anpassen und sich für eine unbürokratische Umsetzung im Interesse der Betroffenen einsetzen, so die beiden Ministerinnen. Außerdem sollte es ausländischen Absolventen und Absolventinnen hiesiger Hochschulen erleichtert werden, nach dem Abschluss ihres Studiums im Land zu bleiben und hier eine Stelle anzutreten. Dafür seien Änderungen des Aufenthaltsgesetzes notwendig.
Ungeachtet dessen sei Deutschland zur Abmilderung der Folgen des demographischen Wandels auch weiterhin auf Zuwanderinnen und Zuwanderer und ihre rasche und erfolgreiche Integration angewiesen. „Wir wollen die Zuwanderungsregelungen optimieren und vereinfachen, damit nicht schon die Bürokratie mögliche Interessentinnen und Interessenten abschreckt. Deutschland muss attraktiver werden im Ausland. Gleichzeitig sollten wir uns hier vor Ort darum bemühen, dass sich Zuwanderinnen und Zuwanderer auch willkommen fühlen", erklärten Alt und Dreyer. Dazu gehöre auch, dass der Nachzug für Familienangehörige nicht an den derzeit geforderten Deutschkenntnissen scheitert. Erleichterungen fordern Alt und Dreyer auch bei der Zuwanderung von Hochqualifizierten. Hier müsse die Einkommensgrenze abgesenkt werden. "Bei den letzten aufenthaltsrechtlichen Reformen hat es die Bundesregierung leider versäumt, entsprechende Regelungen zu treffen", so die Kritik.