Professorin Bouvier verlässt Karl-Marx-Haus

Nach sechs Jahren im Amt wird die Direktorin des Trierer Karl-Marx-Hauses, Professorin Beatrix Bouvier (64), zum Ende des Jahres ausscheiden. Einen Nachfolger wird es zunächst nicht geben, sagte Bouvier am Donnerstag in Trier. Das Museum und Studienzentrum Karl-Marx-Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung soll künftig von Bonn aus mit betreut werden, sagte sie.
Beatrix Bouvier; Bild: dpa

Auch im Ruhestand will die Bonner Historikerin "Marx treubleiben". Der Philosoph Marx - geistiger Vater des Kommunismus - wurde 1818 in Trier geboren und verbrachte die ersten 17 Jahres seines Lebens in der Moselstadt.

Bouvier werde weiter im Vorstand der Internationalen Marx-Engels-Stiftung (Berlin) und in der Redaktion des Marx-Engels-Jahrbuches vertreten sein. "Marx wird mich schon noch begleiten", sagte die Professorin, die Ende Dezember an ihren Wohnort Bonn zurückkehrt. Im April 2010 stehe bereits der nächste Vortag über Marx-Forschung in Korea an.

Zudem beschäftige sie sich derzeit mit einem Forschungsprojekt über die beiden deutschen Jubiläumsjahre zu 20 Jahre Mauerfall und deutsche Einheit. "Ich werde untersuchen, wie sich diese Jahre in Forschung und Wissenschaft niederschlagen", sagte die Professorin für Neuere und Neuste Geschichte, die bis Anfang 2009 noch an der TU Darmstadt gelehrt hat.

In Trier hat Bouvier die Besucherzahl im Geburtshaus von Marx von zuvor 25 000 bis 30 000 auf gut 40 000 pro Jahr gesteigert. Unter ihr wurde die Ausstellung in dem dort eingerichteten Museum modern gestaltet. Mit der seit 2005 neu gestalteten Schau steht die Wirkung von Marx im 20. Jahrhundert im Vordergrund - und endet nicht, wie vorher, mit dessen Tod. Rund ein Drittel der Besucher sind Chinesen.

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